Die Mark Online | das Magazin mit Ratgebern, News und mehr

Kino & Filme

28 Years Later

28 Years Later“ setzt genau da an, wo Normalität längst Vergangenheit ist. Das Virus ist nicht verschwunden, sondern hat sich weiterentwickelt. Auf der Insel Lindisfarne leben Menschen hinter Mauern, organisiert, streng und ohne Raum für Ausnahmen. Jamie jagt mit seinem Sohn Spike im verseuchten Hinterland. Die Regeln sind klar, der Ausgang ungewiss. Was als Ritual zur Reife gedacht war, gerät außer Kontrolle. Zwischen verfallenen Häusern und Spuren einer alten Welt treffen Vater und Sohn auf eine neue Mutation. Die Infizierten folgen nicht mehr nur dem Instinkt.

28 Years Later
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Jodie Comer, Aaron Taylor-Johnson, Jack O'Connell (Schauspieler)
  • Danny Boyle(Regisseur) - Danny Boyle(Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 18 Jahren

Als Spike zögert, einen Infizierten zu töten, beginnt eine Kette von Entscheidungen, die niemand zurückdrehen kann. Nach der Rückkehr wartet keine Ruhe, sondern neue Konflikte. Misstrauen, Schuld und Krankheit bringen Bewegung in das starre Gefüge der Insel. Spikes Weg führt ihn durch eine Welt, die kaum noch etwas Menschliches übrig hat. Und doch liegt inmitten des Grauens eine Wahrheit verborgen, die größer ist als Wut oder Angst. Wird Spike sie erkennen, bevor ihn der nächste Verlust trifft?

Handlung von „28 Years Later“

Im Jahr 2002 entkommt der junge Jimmy nur knapp einer Infektion mit dem Rage-Virus, als seine Familie in den schottischen Highlands überrannt wird. In einer Kirche trifft er auf seinen Vater, einen örtlichen Pfarrer, der in der Epidemie das Ende der Welt sieht. Der Geistliche gibt Jimmy ein Kreuz und rät ihm zur Flucht. Während sich sein Vater den Infizierten opfert, gelingt Jimmy die Flucht. Jahre später lebt eine isolierte Gemeinschaft Überlebender auf der Insel Lindisfarne, darunter Jamie, seine kranke Frau Isla und Sohn Spike. Jamie nimmt Spike mit aufs Festland, wo sie erstmals wieder mit Infizierten konfrontiert werden.

Während sie sich durch die Wälder kämpfen, entdeckt Jamie Hinweise auf eine neue Bedrohung: einen sogenannten Alpha, eine intelligentere und stärkere Mutation. Gemeinsam gelingt ihnen die Flucht zurück auf die Insel. Nach der Rückkehr beobachtet Spike, wie Jamie eine Affäre mit Rosey hat, was das Vertrauen zwischen Vater und Sohn zerstört. Nach einem heftigen Streit bricht Spike mit seiner Mutter erneut aufs Festland auf. Unterwegs treffen sie den Soldaten Erik Sundqvist, der sie vor einer Horde rettet. Erik begleitet sie auf der Suche nach Dr. Kelson, einem geheimnisvollen Überlebenden mit zweifelhaftem Ruf.

Kelson lebt in einem Knochentempel und behandelt Isla, bei der er Krebs diagnostiziert. Auf ihren Wunsch hin tötet er sie mit Morphin und übergibt Spike ihren Schädel, den dieser symbolisch in den Tempel integriert. Nach einem letzten Angriff des Alpha flieht Spike mit Kelson, der ihn überzeugt, zur Insel zurückzukehren. Dort übergibt er ein Baby, das Isla genannt wurde, an das Dorf und verschwindet wieder. Jamie erreicht den Steg zu spät. Wochen später trifft Spike auf dem Festland auf eine neue Gruppe, angeführt von dem erwachsenen Jimmy, der das alte Kreuz seines Vaters trägt.

Besetzung, Regie, Drehbuch und Technische Aspekte

28 Years Later“ erschien 2025 als britisch-US-amerikanischer Horror-Thriller unter der Regie von Danny Boyle, der auch gemeinsam mit Alex Garland das Drehbuch schrieb. Die Hauptrollen übernahmen Aaron Taylor-Johnson als Jamie, Alfie Williams als Spike, Ralph Fiennes als Dr. Ian Kelson und Jodie Comer als Isla. Weitere Rollen spielten Edvin Ryding als Erik Sundqvist, Chi Lewis-Parry als Samson alias der Alpha, Jack O’Connell als Sir Jimmy Crystal, Erin Kellyman als Jimmy Ink sowie Emma Laird als Jimmima. Gedreht wurde vom 7. Mai bis 29. Juli 2024, teils mit einem iPhone 15 Pro Max. Kameramann war Anthony Dod Mantle. Die Musik stammt von Young Fathers, für den Schnitt war Jon Harris verantwortlich. Die Altersfreigabe liegt bei FSK 18, die Laufzeit beträgt 115 Minuten. In Deutschland und Österreich startete der Film am 19. Juni 2025. Die Produktion übernahmen Columbia Pictures, DNA Films und Decibel Films. Danny Boyle plant mit Garland und weiteren Beteiligten zwei Fortsetzungen, wovon eine bereits gedreht ist.

Filmkritik von „28 Years Later“

28 Years Later“ beginnt roh, direkt und ohne Rücksicht auf innere Stabilität. Besonders stark traf mich die Szene, in der Spike einen Infizierten töten soll, der den eigenen Namen trägt. Nicht weil sie brutal ist, sondern weil sie moralisch alles in Frage stellt. Es erinnerte mich an Momente, in denen man gezwungen ist, gegen das eigene Gefühl zu handeln. Auch die Begegnung mit der Hirschherde, die durch die Wälder stürmt, erzeugt eine beklemmende Mischung aus Staunen und Fluchtinstinkt. Der Film findet in solchen Szenen ein unruhiges Gleichgewicht zwischen Bedrohung und Stille.

Später verlässt der Film diesen Rhythmus. Der Tempel aus Knochen und Kelsons Ritualen wirken wie eine fremde Sprache, die nicht zur bisherigen Geschichte passt. So, als würde man mitten im Gespräch plötzlich jemandem zuhören, der in Rätseln spricht. Trotzdem bleibt das letzte Bild von Spike, wie er das Baby zurücklässt und wortlos verschwindet, ungeheuer stark. Es sagt alles über Verantwortung, ohne ein einziges Urteil zu fällen. Dass Jimmy am Ende wieder auftaucht, verleiht dem Kreis etwas Bitteres, fast Unvermeidliches. „28 Years Later“ ist nicht rund, aber genau darin liegt seine Wucht.

Niklas Reuter

Ich bin Redakteur für Sport, Film und Auto, weil mich Bewegung, Bilder und Maschinen gleichermaßen faszinieren. Sport prägt meine Denkweise, bringt Struktur und zeigt, was möglich ist, wenn man sich bewegt. Filme betrachte ich als kreative Aussagen mit Haltung, nicht nur als Unterhaltung. Autos interessieren mich bis ins Detail, von der Linienführung bis zur Technik unter der Haube. Ich habe Sportwissenschaften in Köln studiert und später meine Leidenschaft fürs Schreiben in den Mittelpunkt gestellt. Bei Die Mark Online verbinde ich körperliche Leistung, kulturelle Themen und technische Entwicklungen mit Neugier und Genauigkeit. Ob Streamingtrend, Trainingsmethode, Gaming oder Mobilität, ich analysiere, vergleiche und frage, was Menschen begeistert. Mein Alltag bewegt sich zwischen Gym, Konsole und Leinwand, denn diese Kombination motiviert mich täglich.

"Filme, Fitness und vier Räder – das ist meine Kombi." Niklas Reuter

Niklas Reuter