Alice im Wunderland
„Alice im Wunderland“ beginnt mit einer jungen Frau, die sich ihrer Umgebung nicht mehr zugehörig fühlt. Alice Kingsleigh lehnt gesellschaftliche Erwartungen ab und gerät plötzlich in eine Welt voller Regeln, die keine Logik kennen. Nach einem Sturz durch ein Kaninchenloch wacht sie zwischen sprechenden Tieren und schrumpfenden Türen auf. Schnell wird klar, dass ihre Ankunft kein Zufall war. Eine Prophezeiung bringt sie mit einem Kampf in Verbindung, den sie nicht geplant hat.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Johnny Depp, Anne Hathaway, Helena Bonham-Carter (Schauspieler)
- Tim Burton(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Der Weg durch das Unterland zwingt Alice, ihre Rolle neu zu hinterfragen. Jeder Kontakt, jede Begegnung verändert ihre Sicht. Figuren wie der Hutmacher, die Haselmaus oder die Rote Königin fordern sie auf unterschiedliche Weise heraus. Dabei schwankt sie zwischen Zweifel und Mut. Doch die Zeit drängt, und Entscheidungen dulden keinen Aufschub. Kann sie den Erwartungen dieser Welt standhalten oder verliert sie sich zwischen zwei Welten?
Handlung von „Alice im Wunderland“
Alice Kingsleigh, nun 19 Jahre alt, lebt in der viktorianischen Gesellschaft, hat jedoch immer wieder seltsame Träume. Auf einer Gartenparty von Lord und Lady Ascot soll sie Hamish heiraten, den sie als langweilig empfindet. Während sie über den Heiratsantrag nachdenkt, bemerkt sie ein weißes Kaninchen mit Weste. Sie folgt ihm und fällt durch einen Kaninchenbau in eine geheimnisvolle Welt. In einem Raum mit verschlossenen Türen gerät sie durch schrumpfende und wachsende Mittel in eine absurde Situation. Schließlich gelangt sie in das sogenannte Unterland. Dessen Bewohner bezweifeln, ob sie wirklich die „echte Alice“ ist.
Im Unterland erfährt Alice von einer Prophezeiung: Nur sie könne den gefährlichen Jabberwocky besiegen. Erste Hinweise gibt die Raupe Absolem, die sich jedoch vage äußert. Eine Kreatur der Roten Königin, der Bandersnatch, verletzt Alice, doch sie entkommt. Der verrückte Hutmacher nimmt sie auf und hilft ihr weiter. Als er gefangen wird, dringt Alice in das Schloss der Roten Königin ein. Sie tarnt sich als „Em“ und gewinnt ihr Vertrauen. In dieser Zeit wächst sie über sich hinaus, holt das Schwert der Weißen Königin und beginnt, ihren Weg selbst zu bestimmen. Unterstützung erhält sie dabei auch vom Bandersnatch, der sich ihr anschließt.
Nach dem misslungenen Versuch der Roten Königin, den Hutmacher zu töten, bricht ein offener Konflikt aus. Alice entscheidet sich, ihr Schicksal anzunehmen und tritt am Blumatag gegen den Jabberwocky an. Mit Mut und Entschlossenheit besiegt sie das Ungeheuer. Die Weiße Königin übernimmt wieder die Herrschaft, während Iracebeth verbannt wird. Alice kehrt in die reale Welt zurück, lehnt den Antrag ab und will ihr Leben eigenständig gestalten. Sie plant, nach China zu reisen und eigene Handelsbeziehungen aufzubauen. Auf dem Schiff begegnet ihr ein blauer Schmetterling, der sich als Absolem zu erkennen gibt.
Besetzung, Regie, Drehbuch und Technische Aspekte
„Alice im Wunderland“ erschien 2010 unter der Regie von Tim Burton und basiert auf Werken von Lewis Carroll. Mia Wasikowska spielt Alice Kingsleigh, Johnny Depp verkörpert den verrückten Hutmacher. Helena Bonham Carter übernimmt die Rolle der Roten Königin Iracebeth, Anne Hathaway spielt die Weiße Königin Mirana. Matt Lucas tritt als Diedeldum und Diedeldei auf, Crispin Glover als Herz-Bube Stayne. Stephen Fry, Alan Rickman und Michael Sheen verleihen animierten Figuren ihre Stimmen. Gedreht wurde zunächst in Cornwall, Torpoint und Plymouth, später in Kalifornien. Die Dreharbeiten dauerten nur 40 Tage. Linda Woolverton schrieb das Drehbuch, die Musik stammt von Danny Elfman. Die Kamera führte Dariusz Wolski, den Schnitt übernahm Chris Lebenzon. Produzenten waren Richard D. Zanuck, Joe Roth, Suzanne und Jennifer Todd. Der Film erhielt das Prädikat „besonders wertvoll“ sowie zwei Oscars, unter anderem für Kostüme. FSK 12, Laufzeit: 109 Minuten. 2016 folgte die Fortsetzung „Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln“. Der Film spielte weltweit über eine Milliarde US-Dollar an den Kinokassen ein.
Filmkritik von „Alice im Wunderland“
Tim Burtons „Alice im Wunderland“ überzeugt vor allem durch seine visuelle Gestaltung. Farbenfrohe Sets, fantasievolle Kreaturen und starke Kontraste erzeugen einen eigenständigen Look. Die Kombination aus realen Aufnahmen und digitaler Animation wirkt technisch durchdacht. Johnny Depp zeigt eine exzentrische Version des Hutmachers, die vertraut wirkt, aber wenig überrascht. Mia Wasikowska spielt Alice mit zurückhaltender Präsenz, was nicht alle Szenen trägt. Helena Bonham Carter überzeugt durch ihre überzogene Darstellung der Roten Königin.
Die Handlung folgt einer klaren Struktur, lässt aber inhaltliche Tiefe vermissen. Einige Nebenfiguren wirken unterentwickelt und bleiben erzählerisch blass. Dagegen wirkt die Musik von Danny Elfman stimmig und unterstützt zentrale Szenen wirkungsvoll. Der Film nutzt bekannte Elemente der Vorlage, setzt sie jedoch nur punktuell neu zusammen. Visuelle Reize überwiegen narrative Substanz. Trotz bekannter Schwächen entfaltet die Inszenierung streckenweise ihren Reiz. Burtons Stil bleibt erkennbar, doch es fehlt an emotionaler Verbindung.