American Sniper
„American Sniper“ zeigt die Entwicklung eines Mannes, der zwischen Krieg und Familie steht. Chris Kyle meldet sich freiwillig zur Navy, nachdem ihn ein Terroranschlag tief bewegt. Im Einsatz wird er zum gefürchteten Scharfschützen, dessen Präzision Leben rettet aber auch persönliche Folgen hat. Seine Entscheidungen im Kampf treffen nicht nur Gegner, sondern hinterlassen auch Spuren in ihm selbst. Jede Rückkehr nach Hause bringt neue Spannungen mit sich.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Bradley Cooper, Sienna Miller, Kyle Gallner (Schauspieler)
- Clint Eastwood(Regisseur) - Jason Dean Hall(Autor) - Clint Eastwood(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 16 Jahren
Mit der Zeit fällt es ihm schwer, zwischen Einsatz und Alltag zu unterscheiden. Die Verantwortung für seine Kameraden lässt ihn nicht los, auch wenn er körperlich weit entfernt ist. Der Tod nahestehender Personen verstärkt sein Gefühl, nicht genug getan zu haben. Selbst in friedlichen Momenten bleibt der Krieg präsent. Seine Frau spürt diese Veränderung und versucht, ihn zu erreichen. Was passiert, wenn die Vergangenheit stärker ist als jede Rückkehr in die Gegenwart?
Handlung von „American Sniper“
Chris Kyle wächst in Texas auf und lernt schon früh den Umgang mit Gewehren. Später arbeitet er als Rodeoreiter, bis ein Fernsehbericht über Terroranschläge in Afrika sein Leben verändert. Er meldet sich freiwillig bei der Navy und wird nach harter Ausbildung Scharfschütze bei den SEALs. Nach seiner Hochzeit mit Taya Studebaker wird er nach den Anschlägen vom 11. September nach Irak geschickt. Dort trifft ihn der erste Einsatz hart, doch mit steigender Zahl an Abschüssen erhält er den Spitznamen „Legend“. Seine Zielgenauigkeit macht ihn zur Legende, aber auch zum Ziel.
Im Irak erhält Chris den Auftrag, hochrangige Al-Qaida-Mitglieder auszuschalten. Bei einer missglückten Aktion verliert eine Familie ihr Leben, was Chris tief trifft. Ein gegnerischer Scharfschütze namens Mustafa, ein syrischer Olympiaschütze, wird zu seinem gefährlichsten Widersacher. Währenddessen wird zu Hause die familiäre Belastung spürbar. Trotz der Geburt seiner Kinder fällt es ihm schwer, sich von seinen Einsätzen zu lösen. Nach weiteren Verlusten im Team, darunter sein Freund Marc Lee, stürzt er sich in eine vierte Mission, die sein Innerstes weiter belastet.
Chris gelingt es schließlich, Mustafa mit einem riskanten Schuss aus großer Distanz zu töten. Der Einsatz endet in einem chaotischen Feuergefecht, aus dem er verletzt entkommt. Zurück in den USA ringt er mit den seelischen Folgen und erkennt, dass ihn nicht seine Taten, sondern die gefallenen Kameraden belasten. Ein Psychiater rät ihm, sich um verwundete Veteranen zu kümmern. Dadurch findet Chris allmählich zurück in den Alltag. Am 2. Februar 2013 verlässt er sein Zuhause, um mit einem traumatisierten Veteranen Zeit zu verbringen. Noch am selben Tag wird er erschossen. Die Nachricht erschüttert das Land.
Besetzung, Regie, Drehbuch und Technische Aspekte
„American Sniper“ ist ein Kriegsfilm von Clint Eastwood aus dem Jahr 2014 mit einer Laufzeit von 132 Minuten. Die Hauptrolle spielt Bradley Cooper als Chris Kyle, der als erfolgreichster Scharfschütze der US-Geschichte gilt. An seiner Seite wirkt Sienna Miller als Taya Kyle mit. Das Drehbuch stammt von Jason Hall, basierend auf Kyles Autobiografie. Gedreht wurde unter anderem in Los Angeles, Marokko und Kalifornien. Die Altersfreigabe liegt bei FSK 16. Der Film feierte seine Premiere beim AFI Festival und kam in Deutschland am 26. Februar 2015 ins Kino. Er gewann unter anderem den Oscar für den besten Tonschnitt und war in sechs Kategorien nominiert, darunter bester Film und bester Hauptdarsteller. Auch bei den Satellite Awards, Critics’ Choice und den MPSE Golden Reel Awards erhielt der Film zahlreiche Nominierungen und Auszeichnungen. „American Sniper“ erzielte weltweit über 547 Millionen Dollar und ist damit der erfolgreichste Kriegsfilm aller Zeiten.
Filmkritik von „American Sniper“
„American Sniper“ zeigt den Weg eines Soldaten, der zwischen Pflicht und Familie steht. Regisseur Clint Eastwood setzt auf klare Bilder und fokussiert sich auf die persönlichen Folgen des Krieges. Bradley Cooper spielt Chris Kyle mit kontrollierter Intensität, ohne zu überzeichnen. Der Film setzt gezielt auf Spannungsmomente, die das Tempo bestimmen. Rückblicke aus dem zivilen Leben schaffen Kontraste, die den emotionalen Druck verstärken. Dabei gelingen glaubwürdige Übergänge zwischen Front und Heimat. Die Inszenierung bleibt nüchtern, verliert dabei jedoch nie an Ausdruck. Besonders eindrücklich wirken die inneren Konflikte, die sich im Schweigen der Figur widerspiegeln.
Die Kriegsszenen verzichten auf unnötige Überhöhung und legen den Fokus auf Realität. Eastwood nutzt gezielte Schnitte, um zwischen Gewalt und Stille Spannung zu erzeugen. Die Kamera bleibt oft nah an Kyle, wodurch sich seine Isolation greifbar macht. Auch die Nebenfiguren wirken durchdacht, ohne den Hauptstrang zu stören. Die Darstellung der Belastung nach dem Einsatz überzeugt durch Details im Verhalten. Coopers Spiel trägt den Film, ohne dabei andere Rollen zu überschatten. Die letzte Szene schafft ein stilles Ende, das lange nachwirkt. „American Sniper“ stellt weniger die Politik als vielmehr den Menschen in den Mittelpunkt.