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Die Bedeutung von Lesen und Schreiben im Alltag

Es vergeht kein Tag, wo man nicht irgendwo mit bunter, vielleicht auch funkelnder Reklame, Botschaften und auch Informationen konfrontiert wird. Dieser Fakt gehört schon seit Jahrtausenden zum menschlichen Dasein mit dazu. Ebenso ist es mittlerweile normal, dass jede Person diese Aspekte deuten und im Kopf gedanklich deuten sowie verarbeiten kann und daraus eine Handlungsweise ableiten kann.

Diese kann zum Beispiel eine Reaktion auf etwas Gelesenes oder auch geschriebenes sein. Möglich macht dies zwei ganz besondere Errungenschaften, welche alle Menschen weltweit einen, das Lesen und Schreiben. Ohne diese zwei Faktoren könnte man sich nur mit Händen und Füßen sowie bildhaft verständigen. Wobei, ist der letztgenannte Fakt nicht auch eine Art des Lesens und Verstehen? Dieser Artikel wird es im weiteren Verlauf zeigen.

Ohne Lesen und Schreiben wäre kein Hier und jetzt in der gewohnten Form möglich:

Zum Lesen gehört irgendwie immer auch das Schreiben. Diese Gegebenheit hat sich schon lange in uns herein gebrannt. Was beides ausmacht und warum diese wichtig sind? Einfach weiterlesen und staunen!

Frühkindliche Kompetenzentwicklung:

Frühkindliche Kompetenzentwicklung beim Lesen und Schreiben Bereits als Babys lernte jeder von uns die Deutung von Gesten sowie die Mimik der eigenen Eltern. Andersrum wissen diese, welche Reaktion man beim Nachwuchs erzeugt, wenn ein ganz bestimmter Gesichtsausdruck erzeugt wird. Bereits diese Art der Kommunikation ist prinzipiell ein Aussenden bestimmter Signale und das im übertragenen Sinne gemeinte Lesen dieser. Deuten hat also etwas mit dem Erkennen von Botschaften zu tun, welche andere Personen versuchen auf verschiedenen Wegen zu übermitteln.

Im späteren Kindesalter nimmt die Kompetenzentwicklung dann ganz andere Formen an. Hier geht es nicht mehr darum, die primär wichtigen Dinge zu lernen, welche einen dazu befähigen, körperlich sowie geistig handlungsfähig zu bleiben beziehungsweise zu werden. Ab dem Eintritt in das Schulalter werden die bereits erworbenen Kompetenzen weiter geschliffen, verfeinert und erweitert. Längst geht es nicht mehr nur um das Lesen von bildhaften Botschaften, sondern darum Buchstaben zu erkennen und diese sinnvoll aneinander zu reihen.

Für den Otto-Normal Verbraucher ist das Lesen das Normalste auf der Welt. Kaum jemand wird sich Gedanken darüber machen, warum wir überhaupt lesen beziehungsweise schreiben. Es ist schließlich gang und gäbe, dass man es kann oder auch nicht beherrscht. Spätestens mit dem Eintritt in das Grundschulalter bekommt das Leben eine sehr starke Wendung. Alles, was ab dann gelernt wird, stellt die Grundlage für die eigene Zukunft dar. Sicherlich würde man auch ohne das Lesen und Schreiben irgendwie überleben. Doch als sozialisiertes Wesen mit Karriereaussichten gilt man dann weniger.

Analphabetismus:

Immer noch gibt es weltweit, aber auch in Deutschland, sehr viele Menschen, welche weder lesen noch schreiben können. Die Gründe hierfür sind breit gestreut und unterschiedlich. Bis zu einem gewissen Alter kann man den Fakt irgendwie noch verbergen, dass man gar nicht oder nur bedingt lesen sowie schreiben kann. Das Problem hierbei ist, dass man eine gewisse soziale und berufliche Ausgrenzung erfährt, wenn diese beiden Kompetenzen nie gelernt sowie erlernt wurden.

In einer scheinbar toleranten Gesellschaft geht es nicht immer so zu, wie man es von ihr erwarten würde. Das ist auch ganz klar, denn überall, wo Menschen existieren, gibt es auch Missgunst, Konkurrenzdenken und Ausgrenzung. Wenn jemand also nicht oder kaum lesen und schreiben kann, dann wird sofort mit dem Finger auf einen gezeigt, über die Gründe, warum das so ist, wird weder spekuliert noch gefragt.

Analphabeten haben es also sehr schwer in der Welt. Das Gute ist, man kann Lesen sowie Schreiben auch als Erwachsener immer noch lernen, es ist also keine Sache der Entwicklung, welche ausschließlich Kindern vorbehalten ist. Viele Volkshochschulen, private Bildungsträger und Abendschulen bieten mittlerweile Kurse an, welche in den Ferien, am Wochenende oder abends stattfinden. Mithilfe dieser kann man Schreiben, Lesen und auch anderes Grundwissen nachträglich erlernen.

Lesen und Schreiben als Selbsthilfe und Faktor der Unabhängigkeit begreifen:

Faktor der Unabhängigkeit durch Lesen und Schreiben Jeder Mensch, welcher lesen sowie schreiben kann, besitzt auch einen gewissen Grad an Unabhängigkeit. Man ist nicht auf andere Personen angewiesen, welche einem etwas vorlesen müssen, sei es einen vorliegenden Vertrag, Rechnungen oder gar das Kleingeschriebene auf Formularen. Schon beim Abschluss von Verträgen muss man also möglichst lesen können, um auch zu verstehen, was der Gegenüber von einem erwartet und möchte.

In der Regel ist es so, dass man nicht Schreiben kann, wenn keine Lesekompetenzen vorhanden sind. Wie will man sonst das eigene Geschriebene selbst auch lesen und dieses auf Fehler korrigieren können? So gesehen kann Lesen für sich alleine existieren, ohne dass man Schreiben können muss. Schreiben ohne Lesen zu können funktioniert hingegen wiederum nicht. Wichtig ist natürlich auch die Begrifflichkeiten aus dem Alltag den gelesenen sowie geschriebenen Wörtern zuordnen zu können.

Dabei kommt ein ganz besonderer Faktor zum Vorschein, die Selbsthilfe. Jeder muss sich im Alltag selbst orientieren und die eigenen Handlungsweisen bestimmen. Wenn man dies verinnerlicht, kann man sich stets auch selbst helfen, womit wieder der Unabhängigkeitsfaktor dabei hervorsticht. Kann jemand sich selbst helfen, wenn man gar nicht die Kompetenzen dafür besitzt? Der Wille muss natürlich stets vorhanden sein, sich selbst helfen zu wollen, was mit dem Lesen und Schreiben stets gelingen wird.

Lehren und Lernen:

Eine berühmte pädagogische Persönlichkeit verkörperte die sinngemäße Aussage: Hilf mir, es selbst zu tun. Als Kind ist man immer darauf angewiesen, dass andere Menschen einem also helfen, die grundlegenden Wissensbausteine des täglichen Lebens beizubringen. Von alleine wird nicht jede Person Lesen und Schreiben lernen, das ist ganz klar. Kaum einer kommt als Autodidakt auf der Welt, mit der Fähigkeit, das breite Wissen schon im Kindesalter sich selbst beibringen zu können.

Lehren und Lernen

Das funktioniert vielleicht mit einzelnen Dingen bis zu einem gewissen Stand, sprich im jungen Alter. Die grundlegenden Griffe oder Tastenfunktionen einer Gitarre oder eines Klaviers sich selbst beizubringen, kann man sicher schon im Grundschulalter. Doch Lesen und Schreiben bedarf immer einer externen Hilfe, welche einem erklärt, warum man dies benötigt, wie das erfolgt und welche Chancen sich daraus ergeben, wenn beides erlernt wurde.

Ein Autofahrer könnte beispielsweise auch kein Auto oder Kraftfahrzeug auf legalen Weg führen, wenn man nicht die Fähigkeiten und Fertigkeiten durch einen externen Lehrer erhalten hätte. Im Umkehrschluss erhält der Fahrlehrer wiederum eine indirekte Bestätigung für seine Arbeit, wenn der Schüler seine theoretische sowie spätere praktische Prüfung erfolgreich bestanden hat. Dies ist dann teilweise sein Verdienst. Das Erkennen von Verkehrsschildern ist auch eine Form des Lesens, vorausschauendes Fahren ebenso. Man kann also das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer in gewisser Form lesen und danach handeln.

Gedanken lesen, Wahrsagen und interpretieren:

Was viele Menschen für Humbug halten, ist das Gedanken lesen und auch Wahrsagen. Nicht umsonst gibt es diese Phänomene schon seit Jahrtausenden. Zahlreiche Personen nutzen diese Dinge auch als persönliche Lebenshilfe, berufliche Gegebenheit und Orientierung. Wer behauptet, die Gedanken anderer lesen zu können, möchte damit eine besondere Fähigkeit herausheben und damit Geld verdienen.

Eine andere Form des Übernatürlichen sowie Übersinnlichen ist das Wahrsagen. Die Zukunft von Menschen voraussagen zu können, ist eine Form des Lesens. Hierbei geht es nicht um das Lesen von Wörtern, sondern die Aussichten, welche die Klienten gegenüber haben. Zu wissen, was in Zukunft passiert, ist eine reizvolle Sache. Damit einhergeht das sogenannte Tarot, das Lesen von Informationen, welche die jeweiligen gelegten Karten inne haben. Verschiedene Kartenkombinationen sollen einen Aufschluss darüber geben, wie sich ein Mensch mitsamt seines Lebenslaufes entwickeln wird.

Das Problem hierbei ist, dass das Lesen der eigenen Zukunft oder die von anderen Personen nicht wirklich staatlich oder gesellschaftlich anerkannt ist. Es gibt bei dem Lesen von Karten oft viel Handlungsspielraum und Deutungsmöglichkeiten. Ein guter Psychologe kann anhand von diversen Verhaltensmustern und bereits ihm bekannte Informationen zu seinem Klienten ebenfalls ein Persönlichkeitsprofil erstellen und daraus etwas ableiten und lesen, was nie eine 100 prozentige Verbindlichkeit darstellen muss. Platz für einen gewissen Interpretationsspielraum ist also immer da, ob beim Psychologen, Wahrsager oder Gedankenleser.

Astronomie – eine Kunst des Lesens von Sternenbilder und Phänomenen im Weltall:

Astronomie – eine Kunst des Lesens von Sternenbilder Schon seit vielen Jahrhunderten können Menschen sich anhand der Sternenbilder orientieren. Mithilfe bestimmter Konstellationen und Merkmalen können Seefahrer sich auf den Weltmeeren bewegen. Fischer wiederum haben die Möglichkeit, bei gewissen Witterungen und auch Arten des Mondes ihren Beruf nachzugehen. Ob Vollmond, Halbmond sowie andere Arten, immer ist es realisierbar, aus der Konstellation von diesem eine bestimmte Situation abzuleiten und daraus eine Handlung abzuleiten, die man ausführen kann.

Stehen die Sterne gut, so ist Handlung XYZ umsetzbar. Sind keine Sterne zu sehen, weil es beispielsweise bewölkt ist, so sollte man Handlung ABC nicht durchführen. Den Himmel mitsamt Sternenkonstellation richtig lesen und deuten zu können, ist also schon eine Kunst für sich. Noch mal bezugnehmend auf die Seefahrt fertigen viele Menschen, welche die Meere beschippern, ihre Navigationskarten mithilfe der Wetter- und Sternenkonstellation selbst an. Hierbei kommt wiederum das Schreiben und auch Zeichnen zur Geltung.

Sternbilder und Sternschnuppen sind also nicht nur für die Astrologie wichtig, selbst die Astronomie macht sich die Eigenschaften dieser zu eigen, auch wenn auf einer anderen Art. Ein anderes prominentes Beispiel für das Lesen von Sternkonstrukten ist die Jesus-Geschichte zu Weihnachten, als man sich anhand eines Sternes am Himmel orientierte in Bezug auf den zukünftigen Geburtsort. Hätte man den Weg zur Krippe auch gefunden, wenn man das Lesen und Deuten von Sternen nicht gekonnt hätte? Darüber lässt sich natürlich über 2000 Jahre später noch immer diskutieren.

Vorlesen als Mittel zur Weiterentwicklung des Vorstellungsvermögens sowie der Kreativität:

Vorlesen als Mittel zur Weiterentwicklung Viele Menschen bekamen in ihrer eigenen Kindheit zum Einschlafen eine Geschichte vorgelesen. Das war damals schon üblich und ist es in der Gegenwart immer noch. Kein Wunder, dieser Fakt ist schon zur Tradition geworden, denn als Mittel des Lehrens sowie Lernens können so Eltern ihren Kindern selbst vor dem Schlafen noch etwas beibringen. Der Nachwuchs wiederum entwickelt durch das Zuhören eigene Bilder im Kopf, wie die Handlung in der Geschichte stattfinden könnte.

Es wird durch das Vorlesen auf gewisser Art ein Kopfkino erzeugt, Kinder werden also mithilfe ihres eigenen Vorstellungsvermögens kreativ. In Grundschulen oder auch im Kindergarten werden ab und an auch Geschichten vorgelesen, wo Kinder wiederum ein Bild dazu im Anschluss malen können. Wer Hänsel und Gretel als Kind vorgelesen bekommt, kann danach beispielsweise ein Bild von den beiden Protagonisten malen, vielleicht auch vom Hexenhaus.

Das Vorlesen selbst animiert später auch dazu, dass Kinder eigene Geschichten schreiben. So gesehen bildet das Vorlesen immer eine Grundlage für die Entwicklung der Kreativität und kann auch als Motivation dienen, eben selbst aktiv zu werden. Nicht selten gibt es Musiker, welche als Erwachsene Kinderlieder spielen und vorsingen, die irgendwann mal wer schriftlich sowie in Notenform verfasst hat. Lieder, Gedichte und Geschichten würden also nie existieren, wenn es kein Schreiben sowie Lesen geben würde.

Lesen und Schreiben als Mittel der Verständigung:

Wer sich nicht gerade mit Zeichensprache verständigen kann oder will, nutzt eben das Schreiben sowie Sprechen. Wer blind oder sehbehindert ist, kann häufig nicht so lesen, wie wir es im klassischen Sinne kennen. Mithilfe einer bestimmten Art des Schreibens können Werke geschaffen werden, welche auch für Blinde sowie Sehbehinderte lesbar sind. Durch Tasten und Fühlen ist es diesen möglich, eine für sie ausgelegte Schrift zu lesen, ohne dafür die Augen zu benötigen.

Ohne unsere Sinnesorgane wären Menschen nicht das, was sie ausmacht. Selbst wenn eines dieser Organe ausfällt, kann ein anderes Organ indirekt einspringen und den Mangel versuchen zu kompensieren. Beim Lesen ist es also möglich, dass ein Blinder sowie Sehbehinderter eben das statt mit den Augen eben durch den Tastsinn realisiert. Ein berühmter blinder Komponist konnte ebenfalls nicht sehen. Mithilfe des Gehörs und dem Tastsinn war es diesem trotzdem möglich, Klavier zu spielen sowie berühmte Werke zu schaffen. Der Mensch ist also als Wesen nicht nur intelligent, er kann auch improvisieren.

Global gesehen verbindet Lesen und Schreiben zahlreiche Individuen weltweit. Eine Sprache ist im Prinzip das Dach, unter dem Lesen und Schreiben gekonnt vereint wird. Würde es Englisch als Weltsprache geben, wenn Schreiben sowie Lesen nicht existiert? Platz für Philosophieren und Spekulationen bieten das Thema Lesen mitsamt Schreiben allemal.

Fazit zur Bedeutung von Lesen und Schreiben

Fazit zu Lesen und Schreiben Der Mensch mit seinen Möglichkeiten ist so vielfältig. Das Lesen und Schreiben trug schon früh dazu bei, dass wir das sind, was uns heute ausmacht. Auch in Zukunft werden diese beiden Errungenschaften der menschlichen Evolution den Alltag bestimmen. Ohne Kommunikation würde es kein Lesen und Schreiben geben, andersrum ist es garantiert ebenso.

Karl-Heinz Merten

Ich bin Kolumnist und Autor für Finanzen, Wirtschaft, Wissen und schreibe mit Haltung, aber ohne Scheuklappen. Kolumnen sind für mich kein Ort für Parolen, sondern für Perspektiven mit Tiefe. Geschichte verstehe ich nicht als staubige Erinnerung, sondern als lebendigen Rahmen unserer Gegenwart. Politik interessiert mich dort, wo sie den Alltag der Menschen berührt. Mein journalistischer Weg begann in einer kleinen Lokalredaktion und führte mich über Stationen in Bonn und Hamburg schließlich nach Berlin. Nach dem Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Köln sowie einer Ausbildung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk habe ich mich kontinuierlich weitergebildet, unter anderem in politischer Kommunikation, Medienethik und wirtschaftlichem Fachjournalismus. Besonders faszinieren mich die Schnittstellen von Politik, Wirtschaft und gesellschaftlicher Entwicklung. Ich schreibe nicht, um zu gefallen, sondern um Orientierung zu geben, gedruckt und digital. Bei Die Mark Online greife ich regelmäßig aktuelle Themen auf, die nach Einordnung verlangen.

"Journalismus heißt für mich: zuhören, verstehen, einordnen – nicht nachplappern." Karl-Heinz Merten

Karl-Heinz Merten