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Gärtnern auf dem Balkon: Die besten Tipps für Stadtbewohner

Während es in einem Dorf ganz normal ist, dass es Gärten und die umliegende Natur gibt, sieht es in Städten in der Regel anders aus. Hier ist der Platz wesentlich geringer und meist steht nur eine Wohnung zur Verfügung. Einen großen Garten kann man hier nicht anlegen, aber das heißt nicht, dass man gänzlich seinen grünen Daumen verwelken lassen muss. Wer einen Balkon hat, der hat meistens die besten Voraussetzungen, um dort nicht nur Blumen, sondern auch Kräuter und Gemüse anzubauen. Der Begriff Urban Gardening hat sich dafür eingebürgert. Also letztendlich geht es um Gärten in der Stadt, genauer gesagt auf dem eigenen Balkon. Mit viel Liebe zum Detail und einer hohen Kreativität lässt sich einiges machen. Worauf man dabei achten sollte, gibt es in diesem Artikel zu erfahren.

Urban Gardening: Das ist alles möglich

Sofern man nicht gerade eine große Penthouse-Terrasse sein Eigen nennt, dürfte der Garten auf dem Balkon immer im Vergleich zum klassischen Garten ins Hintertreffen geraten, wenn es um Größe und Platz geht. Aber die erste Regel beim Urban Gardening lautet, dass man mit dem arbeiten muss, was man hat. Und das ist auch vollkommen ausreichend. Das geht übrigens auch dann, wenn man keinen Balkon hat und nur die Fensterbank zur Verfügung steht.

Man muss in erster Linie auf Pflanzen setzen, die mit wenig Platz auskommen. Das können Kohlrabi und Schnittlauch sein, ebenso Basilikum, Rosmarin und Oregano. Vor allem bei Kräutern hat man eine größere Vielfalt zur Auswahl, aber auch Tomaten, Gurken und sogar Erdbeeren können eine Option sein. Unterm Strich ist Kreativität gefragt, sowohl was die Nutzung des Platzes als auch die Auswahl der Pflanzen angeht.

Sonne und Schatten – der richtige Standort

Zunächst sollte man sich den Standort für den zukünftigen Garten etwas genauer anschauen. Viel potenzielle Sonneneinstrahlung ist natürlich ein großer Pluspunkt, allerdings kann der Balkon auch nicht einfach nach Belieben auf die Südseite des Hauses bugsiert werden. Auch hier gilt wieder, dass man damit arbeiten muss, was man hat. Es gibt Pflanzen, die viel Sonne benötigen, wozu Zucchini, Paprika, Tomaten und Auberginen gehören, ebenso aber gibt es auch die Liebhaber von Schatten wie Rucola, Bärlauch, Feldsalat und Waldmeister.

Sonne und Schatten – der richtige Standort

Teilweise kann es sogar praktisch sein, einen Balkon Richtung Osten oder Westen zu haben, da im Halbschatten Spinat, Erbsen und auch Blattsalate gedeihen können. Gleichzeitig kann man hier aber auch auf Pflanzen setzen, die viel Sonne oder Schatten brauchen. Das kommt letztendlich darauf an, wie viel Sonne tatsächlich den Balkon trifft. In jedem Fall muss man sich den Gegebenheiten anpassen und entsprechend die Pflanzen auswählen. Im Internet oder auch im Gartencenter bekommt man alle Informationen zu den Anforderungen der Sorten. Für weitere Stellflächen, Regale oder Tische können auch immer gebauchte Secondhand Möbel verwendet werden. Das schont nicht nur die Haushaltskasse, sondern auch die Umwelt.

Erde und Behälter für den Balkon-Garten

Bevor man sich um die Pflanzen kümmert, braucht es erst einmal die richtigen Behälter und natürlich auch Erde. Was die Behälter angeht, ist die Auswahl groß, da es Töpfe, Kübel, Hochbeete und Hängetöpfe gibt. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Gefäße über Abzugslöcher verfügen müssen, damit das Wasser ablaufen kann. Bei Pflanzen, bei denen viel gegossen werden muss, lohnt ein größerer Topf, da so mehr Erde eingefüllt werden kann, die das Wasser speichert. Beim Material gibt es ebenfalls Optionen. Terrakotta hat den Vorteil, dass Wasser gut gespeichert wird, aber das Material schnell austrocknen kann. Die Feuchtigkeit wird in Plastiktöpfen länger gespeichert. Grow Bags aus Stoff sind dagegen atmungsaktiv und können das Wurzelwachstum fördern.

Erde und Behälter für den Balkon-Garten

Mit der Wahl der Erde geht es weiter. Gerade wenn man platzsparend in Töpfen arbeitet, sollten die Pflanzen auf hochwertige Erde zurückgreifen können. Es gibt Bio-Pflanzerden, die speziell für Kräuter und Gemüse gedacht sind. Für manche Gemüsesorten gibt es sogar spezielle Erden, beispielsweise für Tomaten, da diese sehr zehrend sind. Soll alte Erde wiederverwendet werden, sollte man dennoch frische mit dazu mischen. Alternativ geht auch Kompost, damit die Erde genügend Nährstoffe erhält, mit denen sie die Pflanzen versorgen kann.

Gemüse und Kräuter für den Balkon

Bei der Pflanzenwahl geht es an Eingemachte. Für welche Kräuter, Gemüsesorten und Blumen man sich entscheidet, hängt letztendlich vom eigenen Geschmack ab, allerdings kann man auch etwas in Richtung anfängerfreundlicher Pflanzen schauen, wenn man noch nicht so viel Erfahrung hat. Wichtig ist, dass man die mögliche Sonneneinstrahlung fest im Blick hat, denn Tomaten auf der Nordseite des Hauses werden voraussichtlich kein Erfolg werden. Wenn Sie in ihrem Haushalt keine passende Sonnenseite haben, dann werden entsprechende Pflanzen für diese Lichtverhältnisse benötigt. Wie viel Sonne eine Pflanze braucht, ist nicht nur im Internet zu finden, sondern steht auch auf den Packungen des Saatguts, das man teilweise sogar im Supermarkt kaufen kann.

Kräuter wie Rosmarin, Minze, Schnittlauch, Thymian, Petersilie und Basilikum sind sehr pflegeleicht und können schnelle Ergebnisse liefern. Beim Gemüse kann man auf Cocktail- oder Buschtomaten setzen, außerdem auf Snackpaprika, Blattsalate, Radieschen, Mangold, Spinat, Erdbeeren, Gurken oder auch Zucchini. Für die letzten beiden braucht man allerdings etwas mehr Platz. Und natürlich können auch Blumen angepflanzt werden. Männertreu, Ringelblumen, Petunien und Geranien sind schön anzuschauen und die Kapuzinerkresse ist dazu auch noch essbar.

Hegen, pflegen und ernten

Pflanzen aussuchen und das Saatgut in die Erde tun, ist nur ein Teil des Gärtnerns. Darüber hinaus muss man sich natürlich auch kümmern, wobei grundsätzlich gilt, dass Pflanzen, die sehr viel Sonne brauchen, auch etwas mehr Aufmerksamkeit verlangen. Sie müssen regelmäßig gegossen werden, was in kleineren Töpfen umso eher gilt. Allerdings muss man beim Gießen das richtige Maß finden. Statt blind einem Gießplan zu folgen, sollte man fühlen, ob die Erde feucht oder trocken ist. Im Sommer sollte man eher morgens und abends gießen, um die Verdunstung zu minimieren.

Hegen, pflegen und ernten

Auf dem Balkon muss man darauf achten, dass die Erde schnell ihre Nährstoffe aufgebraucht hat. Mit Flüssig- oder Langzeitdünger kann man hier entgegenwirken, allerdings sollte man bei Kräutern eher sparsam damit sein. Des Weiteren sollte man die Pflanzenblätter regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten untersuchen. Hat man Besuch von Blattläusen oder Spinnmilben, können einfache Hausmittel wie das Abbrausen mit einem starken Wasserstrahl oder das Abwaschen mit Seifenlauge helfen. Marienkäfer sind dabei gern gesehene Gäste, da sie Blattläuse in Schach halten können.

Fazit zu den Balkon-Garten Tipps

Fazit zu den Balkon-Garten Tipps Wo Erde, Sonne und Wasser zusammenkommen, können auch Pflanzen gedeihen, ob das nun in einem Garten oder auf einem Balkon der Fall ist. Klar ist nur, dass man auf einem Balkon etwas kreativer zur Sache gehen muss, da der Platz eingeschränkt ist. Vertikalbeete, Hängeampeln oder Pflanztürme können das Optimum aus wenig Platz herausholen.

Wichtig ist, dass man genau weiß, wie viel Sonne den Balkon bescheinen wird, da man davon auch die Wahl der Pflanzen abhängig machen sollte. Ein Blick auf die Packung des Saatguts oder alternativ ins Internet zeigt, welche Pflanzen welche Anforderungen mit sich bringen. Hochwertige Erde und regelmäßige Pflege sorgen dafür, dass der Balkon bald zum kleinen Gartenparadies werden kann.

Miriam Falkner

Ich bin Redakteurin für Lifestyle, Haushalt, Familie und Alltagsthemen und mag das Unaufgeregte. Mich interessieren die Dinge, die bleiben, wenn man das Laute weglässt: wie wir wohnen, was wir essen, was uns bewegt. Kultur bedeutet für mich nicht Distanz, sondern Alltag mit Haltung. Nach meinem Studium der Medien- und Kulturwissenschaften in Potsdam habe ich direkt in der Redaktion begonnen, zuerst im Printbereich, später im Digitalen. Ich schreibe über das Echte, das oft übersehen wird, aber viel über unsere Zeit erzählt. Bei Die Mark Online widme ich mich diesen Themen, die nicht laut sein müssen, um Bedeutung zu haben. Mein Stil ist ehrlich, klar und aufmerksam für Details. Ich glaube daran, dass Texte auch ohne Effekte wirken, wenn sie nah am Leben sind.

"Das Echte findet man oft im Kleinen, nicht im Spektakulären." Miriam Falkner

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