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Die 13. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung 2018 in Speyer

Bereits zum zweiten Mal ging es für die Mitglieder der Gesellschaft für Hochschulforschung nach Speyer. Nachdem die Jahrestagung dort schon 2009 stattgefunden hatte, war man auch in diesem Jahr wieder hier. Genauer gesagt an der Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer. Als Thema der 13. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung (GfHf 2018) hat man sich in diesem Jahr für „Verortung der Hochschule” entschieden.

Das ist ein vielfältiges Thema gewesen, da es nicht allein um die physische Verortung ging, sondern auch darum, wie die Hochschulen als soziale oder konzeptionelle Räume verstanden werden können. Welchen Platz nehmen Hochschulen in der sich stetig veränderten Gesellschaft der Moderne ein? Genau diese Räume gilt es auszuloten, um sie auch aktiv zu gestalten. Die Jahrestagung fand vom 12. bis zum 13. April 2018 statt und umfasste viele Vorträge und Diskussionen zum gewählten Thema. Den Rückblick auf die GfHf 2018 gibt es in diesem Artikel.

Die 13. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung in Speyer

Bis zum 28. Februar hatten die Teilnehmer Zeit, um sich für die diesjährige Jahrestagung anzumelden. Ausgerichtet wurde sie an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer, die im Osten der Stadt liegt. Nicht zum ersten Mal ist man in Speyer gewesen. Auch 2009 fand hier die Veranstaltung statt, die damals zum Thema “Innovation und Kreativität an Hochschulen: ihre Bedeutung für Lehre, Organisation und Forschung” durchgeführt wurde. Dieses Mal war das Thema die “Verortung der Hochschule”, wobei es darum ging, welche Räume Hochschulen bieten und auf welche Weise sie sich mitsamt ihren Bauten nach außen hin präsentieren.

Die 13. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung in Speyer

Vor allem in den sechziger und siebziger Jahren wurden auf der ganzen Welt zahlreiche Hochschulen gegründet. In den folgenden Jahren wurden sie ausgebaut, um dem Andrang neuer Studenten standhalten zu können. Wie haben sich die Hochschulen dabei im Detail entwickelt? Welche Rollen übernehmen sie für die jeweiligen Städte, in denen sie gebaut wurden? Sind die Orte tatsächlich die Orte, die sich Studierende und Lehrende wünschen? Was sagt die Architektur über die dortige Lehre aus? Diese und weitere Fragen wurden auf der 13. GfHf 2018 Jahrestagung in Speyer besprochen.

GfHf 2018: Verortung der Hochschule

Mit dem gewählten Thema gingen ganz konkrete Fragen einher, die in Gesprächen und Vorträgen gelöst werden sollten. Grundsätzlich war dabei die Frage, wie die räumlichen Bedingungen das Forschen und Lernen beeinflussen. Ist die Architektur des Gebäudes prägend für den Ort der Lehre und des Lernens und wie verändern sich die Orte durch die Digitalisierung, die in immer größeren Schritten voranschreitet? Es wurde vielfältig über diese Fragen und Themen gesprochen, wobei Disziplinen wie Architektur, Bildungsforschung und Sozialwissenschaften zum Tragen kamen. Die Tagung wurde auf Englisch gehalten, da es auch internationale Gäste gab. Besonderes Augenmerk wurde zudem auf die Nachwuchsförderung gelegt.

Herausgearbeitet wurde, dass die Hochschule verschiedene Räume anbietet. Da wären die physischen Räume, die natürlich offensichtlich sind. Dazu gehören Gebäude, Lernumgebungen, der Campus und auch Labore. Ferner sind die Schulen aber auch Räume des Sozialen, in denen es zu Interaktionen zwischen Forschenden, Studierenden und Lehrenden kommt. Geografisch muss man die Hochschule als Räume in Städten, Einzugsgebieten und internationalen Netzen verorten. Darüber hinaus können sie auch als konzeptionelle Räume verstanden werden, in denen Themen der Gesellschaft vorgestellt und verhandelt werden und die sich auch in Bezug auf andere Institutionen einordnen müssen.

Die Gesellschaft für Hochschulforschung

Die GfHf ist eine im Verhältnis noch sehr junge Gesellschaft, die 2006 gegründet wurde. Der Verein, der seinen Ursprung in Kassel hat, hat heute einige hundert Mitglieder, die aus verschiedenen Bereichen der Hochschulforschung kommen. Alle zwei Jahre wird der Vorstand neu gewählt. Die Gesellschaft sieht ihre Aufgabe darin, die Hochschule als etwas zu betrachten, das aktiv gestaltet werden kann und unter den Umständen der Veränderung auch immer wieder gestaltet werden muss. Sie bietet die Gelegenheit für den Austausch unterschiedlicher Disziplinen. Man arbeitet mit verschiedenen anderen Gesellschaften zusammen und sucht auch auf internationaler Ebene nach Kooperationen.

Die Gesellschaft für Hochschulforschung

Schon 2006 gab es die erste Jahrestagung. Diese fand unter dem Thema “Neue Governance-Modelle an Hochschulen: Erwartungen, Praxis, Wirkungen” am International Centre for Higher Education Research” in Kassel statt. Seitdem finden die Tagungen jedes Jahr statt. In den nachfolgenden Jahren nach 2006 ging es unter anderem an das Bayerische Staatsinstitut für Hochschulforschung nach München, an die Alpen-Adria Universität nach Wien, an die Humboldt-Universität zu Berlin und im letzten Jahr an die Gottfried Wilhelm Leibniz Universität nach Hannover.

Fazit zur 13. GfHf-Jahrestagung 2018

Fazit zur Gesellschaft für Hochschulforschung 2018 Hochschulen sind Orte des Lernens und des Lehrens, an denen ganz unterschiedliche Disziplinen ihren Platz haben. Doch sie entstehen nicht im luftleeren Raum und sind selbst Gegenstände der Forschung, durch die sie in gewissem Sinne besser gemacht werden können. Das geschieht dadurch, dass man ihre Rollen kritisch betrachtet und sie in der Gesellschaft verortet. Darum ging es jetzt ganz konkret bei der 13. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung (GfHf 2018), die an zwei Tagen im April in Speyer stattgefunden hat. Die Verortung der Hochschule hat ergeben, dass Räume nicht nur physisch gedacht werden müssen, sondern darüber hinaus auch die Bereiche des Sozialen, des Konzeptionellen und Geografischen bestimmen.

Thomas Wernicke

Ich bin Redakteur für Technik, PC & Internet, Events, Kultur und Zeitgeschehen und beobachte, wie digitale Entwicklungen unser Leben beeinflussen – oft leise, manchmal tiefgreifend. Technik fasziniert mich nicht nur als Werkzeug, sondern als Kraft, die unseren Alltag und unser Denken verändert. In meinen Artikeln verbinde ich technische Themen mit gesellschaftlichen Entwicklungen, die oft komplexer sind, als sie scheinen. Aufgewachsen in Berlin, schätze ich klare Worte, trockenen Humor und ehrliche Perspektiven. Nach meinem Studium des Journalismus in Leipzig habe ich in vielen Redaktionen gearbeitet, von der Tageszeitung bis zum digitalen Newsroom. Technik begleitet mich seit meiner Kindheit und bleibt bis heute ein Motor meiner Neugier. Bei Die Mark Online schreibe ich über das, was sich verändert, oft leise, aber mit Wirkung. Mein Ziel ist es, Entwicklungen verständlich zu erklären, ohne sie zu vereinfachen.

"Wat nützt der schönste Fortschritt, wenn keener mitkommt?" Thomas Wernicke

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