Die Mark Online | das Magazin mit Ratgebern, News und mehr

RegionalesVeranstaltungen

Hungern bis ihr ehrlich seid – Hungerstreik für den Klimaschutz

Die Widersprüchlichkeit der Situation ist offensichtlich, teilweise nur schwer zu verstehen und doch eine gesellschaftliche Realität. Auf der einen Seite gibt es einen wissenschaftlichen Konsens darüber, dass sich der Klimawandel tatsächlich vollzieht und er in großen Teilen menschengemacht ist. Auf der anderen Seite aber ist die Bereitschaft zur Veränderung noch immer sehr gering. Dafür werden verschiedene Gründe angeführt.

Ein Aktionsbündnis in Berlin hat jetzt mit einer Aktion begonnen, die zu mehr Aufmerksamkeit für das Thema führen soll. Im letzten Monat begann die Aktion “Hungern bis ihr ehrlich seid”. Die teilnehmenden Aktivisten sind in den Hungerstreik getreten. Ihre Forderung: Eine Regierungserklärung von Bundeskanzler Schulz, in dem der wissenschaftliche Konsens zum Klimawandel anerkannt werden soll. Näheres zu diesem Thema gibt es in diesem Artikel zu erfahren.

Hungern bis ihr ehrlich seid

Die Aktion “Hungern bis ihr ehrlich seid” hat im letzten Monat begonnen. Am 7. März 2024 trat nicht nur als erster Wolfang Metzeler-Kick in den Hungerstreik, es wurde auch vom Aktionsbündnis ein Brief an Olaf Scholz überreicht. Darin stehen die Forderungen, die das Bündnis an den Bundeskanzler stellt. Die konkrete Forderung besteht darin, dass eine Regierungserklärung abgegeben wird, in der anerkannt wird, dass es einen wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel gibt. Konkret wird gefordert, dass anerkannt werden soll, dass die menschliche Zivilisation vom Klimawandel bedroht ist. Außerdem dass der CO²-Gehalt immer weiter ansteigt und es politisch notwendig ist, dass konkrete Maßnahmen umgesetzt werden.

Metzeler-Kick ist nicht der einzige Aktivist. Sieben weitere Menschen sind ebenfalls in den Hungerstreik getreten und wollen diesen so lange durchziehen, bis die Regierungserklärung abgegeben wird. Das kann zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Das Protestcamp befindet sich in Berlin, genauer gesagt im Spreebogenpark im Regierungsviertel. Die Aktivisten gehen zudem von Zeit zu Zeit mit Schildern durch das Regierungsviertel, um auf die Aktion aufmerksam zu machen. Außerdem wurde am 24. März eine Mahnwache vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe abgehalten.

Die Reaktionen auf die Aktion

Bisher ist Olaf Scholz nicht auf die Forderungen eingegangen. Auch andere Politiker der Regierung haben noch keine Reaktion auf den Hungerstreik gezeigt und es ist wohl nicht zu erwarten, dass tatsächlich auf die Forderungen eingegangen wird. Solidarität für die grundsätzliche Forderung gibt es von Politikern der Linken und der ÖDP. Auch aus der Wissenschaft gibt es zahlreichen Zuspruch, was sich vor allem auf den Inhalt des Aktionsbündnis bezieht. So sehen es auch die Scientist for Future, die allerdings den Hungerstreik als Mittel ablehnen und nicht als geeignete Form für den Protest sehen. Ähnliche Stimmen gibt es auch aus der Zivilgesellschaft.

Die Fakten zum Klimawandel

Die Fakten zum Klimawandel Wenn von einem wissenschaftlichen Konsens gesprochen wird, dann ist damit gemeint, dass es aus der Wissenschaft bzw. von den Wissenschaftlern eine große Übereinstimmung gibt, was die Ansicht zum Klimawandel angeht. Gegenteilige Ansichten, die natürlich wissenschaftlich erlaubt sein müssen, sind die absolute Ausnahme. Es herrscht nicht nur seit den neunziger Jahren ein Konsens zum Klimawandel, sondern auch eine allgemeine Übereinstimmung darüber, dass es diesen Konsens gibt. Inhaltlich geht es darum, dass verschiedene Punkte zum Klimawandel als wahr angesehen werden und das auch in mehrfacher Weise bewiesen wurde bzw. nachgemessen werden kann.

Demnach gibt es einige Fakten zum Klimawandel. Dazu gehört, dass sich das Klima der Erde seit dem Ende des 19. Jahrhunderts deutlich erwärmt hat und menschliche Aktivitäten als Hauptursache festgemacht werden können. In erster Linie sind das Treibhausgase, die seit der industriellen Revolution massiv zugenommen haben. Konsens herrscht auch darüber, dass die globalen Effekte umso schwerer wiegen werden, je länger der Ausstoß an Emissionen andauern wird. Entsprechend können Nationen und Menschen etwas dafür tun, um den Klimawandel zu verlangsamen, da er sich ohnehin nicht mehr gänzlich aufhalten lässt. Diese Erkenntnisse beruhen auf zahlreichen Messungen, Studien und wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

Was jeder selbst tun kann

Was jeder selbst tun kann Wer selbst etwas dafür tun möchte, dass der Klimawandel sich verlangsamt, kann dafür sorgen, dass sein persönlicher CO²-Fußabdruck verringert wird. Im Haushalt lässt sich an vielen Stellen sparen. Wer weniger heizt und stromsparende Geräte nutzt, verursacht langfristig weniger Emissionen. Auch beim Warmwasser gibt es hohes Sparpotenzial. Unter anderem durch kurzes Duschen und voll beladene Waschmaschinen. Weitere Aspekte betreffen den Konsum, der nachhaltig sein sollte. Also lieber weniger und dafür bewusst einkaufen, möglichst regional, saisonal und vegan kaufen und essen sowie unnötige Verpackungen vermeiden. Auch Second-Hand Einkäufe sind eine sehr nachhaltige Lösung.

Mobilität spielt bei den weltweiten CO²-Ausstößen eine große Rolle. Das betrifft zum einen den alltäglichen Verkehr, aber auch Reisen und natürlich Transportwege. Wenn eine Avocado den langen Weg von Südamerika überwinden muss, handelt es sich um ein alles andere als nachhaltiges kulinarisches Vergnügen. Kurze Strecken sollten zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigt werden, außerdem sollte man öffentliche Verkehrsmittel nutzen, wenn dafür die Möglichkeit besteht. Schiffs- und Flugreisen haben eine ganz schlechte ökologische Bilanz. Zu guter Letzt kann man sich natürlich auch engagieren, was durch politische Teilhabe oder auch Vereinsarbeit gemacht werden kann.

Fazit zu Hungern bis ihr ehrlich seid

Fazit zu Hungern bis ihr ehrlich seid Seit März gibt es das Aktionsbündnis “Hungern bis ihr ehrlich seid”. Dieses Bündnis forder, dass Bundeskanzler Olaf Scholz eine Regierungserklärung abgeben soll, in der anerkannt wird, dass es einen wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel gibt. Auch wenn Olaf Scholz das so sehen mag, hat er bisher nicht auf das Aktionsbündnis reagiert, das seine Forderung durch einen Hungerstreik unterstreichen möchte. Dieser soll erst enden, wenn die entsprechende Regierungserklärung abgegeben wurde. Derzeit ist fraglich, ob es jemals dazu kommt. Dennoch ist es richtig, dass dringender Handlungsbedarf besteht, da der Klimawandel schon jetzt zu zahlreichen globalen Folgen führt, die sich in den nächsten Jahren noch verschlimmern werden.

Thomas Wernicke

Ich bin Redakteur für Technik, PC & Internet, Events, Kultur und Zeitgeschehen und beobachte, wie digitale Entwicklungen unser Leben beeinflussen – oft leise, manchmal tiefgreifend. Technik fasziniert mich nicht nur als Werkzeug, sondern als Kraft, die unseren Alltag und unser Denken verändert. In meinen Artikeln verbinde ich technische Themen mit gesellschaftlichen Entwicklungen, die oft komplexer sind, als sie scheinen. Aufgewachsen in Berlin, schätze ich klare Worte, trockenen Humor und ehrliche Perspektiven. Nach meinem Studium des Journalismus in Leipzig habe ich in vielen Redaktionen gearbeitet, von der Tageszeitung bis zum digitalen Newsroom. Technik begleitet mich seit meiner Kindheit und bleibt bis heute ein Motor meiner Neugier. Bei Die Mark Online schreibe ich über das, was sich verändert, oft leise, aber mit Wirkung. Mein Ziel ist es, Entwicklungen verständlich zu erklären, ohne sie zu vereinfachen.

"Wat nützt der schönste Fortschritt, wenn keener mitkommt?" Thomas Wernicke

Thomas Wernicke