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Finanzen

Worauf es bei der Aufnahme eines Kredites ankommt

Träume müssen nicht immer unerfüllt sowie unerledigt bleiben, die Zahlung offener Rechnungen natürlich auch nicht. Ein großes Problem ist, das Leben schlägt häufig dann mit voller Wucht zu, wenn man dies gar nicht braucht oder gar erwartet. Das Eintrudeln einer Nachzahlungsaufforderung, beispielsweise von Gas oder Strom ist das, wovor viele von uns jedes Jahr Angst haben.

Oder man bleibt auf der Straße mit dem eigenen Auto liegen, weil es auf ein Mal kaputt ist, nicht immer greifen Versicherungen, denn sie bezahlen einem kein komplett neues Auto, wenn es um die Anschaffung geht. So gesehen sind wir häufig gezwungen, solvent zu sein, sei es durch Erspartes, gute Verdienste oder eben mithilfe von Krediten. Bei der letztgenannten Variante gibt es viele Faktoren zu beachten, wenn man beabsichtigt, ein Darlehen aufzunehmen.

Darauf kommt es an:

Prinzipiell kann jeder einen Kredit beantragen, ob dem Wunsch nach einem Darlehen entsprochen wird, stellt wiederum eine andere Sache dar. Worauf es bei der Beantragung und dem Vorhaben ankommt, wird in den nachfolgenden Punkten ausführlich erläutert.

Zielsetzung bei der Kreditaufnahme:

Wer einen Kredit beantragen will, muss wissen, wofür die daraus generierte Summe eingesetzt werden soll. Dabei kann man sich verschiedene Fragen stellen:

  • Brauche ich wirklich einen Kredit für das Vorhaben oder ist auch eine Ratenzahlung möglich?
  • Wann und warum benötige ich einen Kredit?
  • Welche Ziele verfolge ich in welchen Etappen mithilfe der Finanzierung?
  • Welche Summe wird für welches Zwischenziel benötigt?

Zukünftiger Kreditnehmer:

Die persönliche Lebenssituation sagt über einen Kreditnehmer aus, wo er gesellschaftlich steht, was auch das Einkommen mit beinhaltet. Neben der finanziellen Eignung sollten Kreditnehmer auch persönlich in der Lage sein, mit dem frisch generierten Geld umgehen zu können und so planen, dass die aufzunehmende Summe für das komplette Vorhaben reicht. Nicht selten verschätzt man sich in der Gesamtsumme und stellt irgendwann fest, dass der Geldbetrag, welchen man als Darlehen aufgenommen hat, nicht ausreicht. Ein Kreditnehmer sollte im Vorfeld also genau wissen, was man mit dem Geld macht und vor allem, wie die Abzahlung zu stemmen ist.

Bestimmung der monatlichen Ratenhöhe:

Monatlichen Ratenhöhe Bestimmen Jeder von uns muss monatlich mit einem gewissen Budget auskommen. Ohne eine Planung, welche beispielsweise mit einem Haushaltsbuch umgesetzt werden kann, ist es nicht möglich, die Finanzen stets überblicken zu können. Die meisten werden monatlich immer den selben oder in etwa gleichen Betrag an Euros zur Verfügung haben. Das macht es natürlich leicht, ein vorhandenes Budget zu verplanen.

Wer also einen Kredit aufnehmen möchte, sollte die Ratenhöhe realistisch auswählen. Dabei einplanen muss man immer, dass die zu leistenden Abschläge jederzeit gezahlt werden müssen, ob man nun Arbeitslos oder Invalide wird oder gar verstirbt, spielt dabei kaum eine Rolle. Auch einschneidende Lebensereignisse wie Scheidungen, weltweite Krisen, steigende Kosten im Alltag oder mögliche Reparaturen sowie Neuanschaffungen in der Zukunft sind einige Faktoren, welche berücksichtigt und eingeplant werden sollten.

Generell lässt sich bei der Höhe einer festzulegenden Rate sagen, dass man hier ein Gleichgewicht zwischen der Dauer einer Abzahlung und eben des monatlichen Betrages schaffen muss. Viele Institute bieten niedrige Raten an. Doch will man wirklich über 30 Jahre ein Darlehen abzahlen oder geht es nicht auch schneller sowie sicher?

Zinsen als Ärgernis und Kostenfaktor:

Ein Kreditgeber genehmigt kaum ein Darlehen, wenn dieses nicht selbst etwas von der Aufnahme hätte. In der Regel werden also immer Zinsen verlangt, welche monatlich beziehungsweise jährlich anfallen, zumeist nur für die tatsächlich beanspruchte Geldsumme. Man muss sich als Kreditnehmer also immer bewusst sein, dass man mit den Zinsen zusätzliche Schulden und Ausgaben mit ins Boot holt. Was salopp klingt, ist jedoch ein ernstzunehmender Faktor, welcher von vielen Menschen unterschätzt wird.

Erst die Zinsen, dann der eigentliche Kredit:

Zinsen bei einem Kreidt Gerade bei Hausfinanzierungen zahlt man zuerst einige Jahre lang alleine die Zinsen ab, nicht die eigentliche Kreditsumme, welche einem für das persönliche Vorhaben dienlich ist. Dies wird einem oft erst nach den ersten zwei Jahren der Abzahlung bewusst, sprich, dass die eigentliche Kreditsumme gar nicht sinkt, nur die Zinsbeträge, welche sich die Bank oder allgemein das Kreditinstitut einheimst.

Das ärgert natürlich viele Kreditnehmer, doch muss dieser Fakt in Kauf genommen werden, will man sich doch einen Traum mithilfe eines Darlehens erfüllen oder einen anderen Kostenfaktor begleichen. Augen auf bei der Wahl des Anbieters! Viele Banken oder externe Kreditgeber wollen einen selbst als Kunden gewinnen und sind natürlich scharf auf die Renditen, welche durch Zinsen oder Zusatzabschlüsse generiert werden.

Doch niemand hat Geld zu verschenken, auch ein Verbraucher nicht. Somit sollte man nur Anbieter in Betracht ziehen, welche dauerhaft einen niedrigen effektiven Jahreszins haben und diesen nicht nur als Lockmittel nutzen. Wer möchte schon, dass man die ersten 2 Jahre nur zwei Prozent an Zinsen zahlt und im Anschluss das bis zu 10-fache, bei einer gesamten Laufzeit von 20 Jahren? Ein konstant niedriger Zinssatz bedeutet also auch eine geringere Summe, welche im Gesamten abbezahlt werden muss.

Offline oder online Kreditaufnahme:

Mittlerweile bieten viele Institutionen Kredite an. Das ist gut so, denn Konkurrenz befeuert das Geschäft um die Kunden. Neben der Hausbank und Sparkasse kann man auch online Anbieter frequentieren, wenn es um die Kreditaufnahme geht. Wer nun meint, dass diese weniger Sicherheiten oder Nachweise verlangen, als beispielsweise eben die Bank des Vertrauens um der Ecke, wird sich garantiert irren.

Kredit Online oder Offline Beantragen

Wiederum ist es nicht von Nachteil, wenn solche Nachweise verlangt werden. Schließlich sagt es ja auch viel über den Kreditgeber aus, wenn diese für sich selbst sichergehen wollen, dass das Darlehen auch wieder zurückgezahlt wird. Wer Sicherheiten verlangt und hinterfragt, wirkt also seriöser und kompetenter. Online sich Angebote zu Krediten einzuholen hat auch den Vorteil, verschiedene Konditionen von mehreren Anbietern auf einen Klick sowie Blick zu vergleichen.

Keine persönlichen Ansprechpartner im online Bereich:

Ein negativer Aspekt wiederum stellt das Fehlen von dauerhaften Ansprechpartnern dar, wenn man Kredite online und bei virtuellen Anbietern beantragt. In der Regel werden Anfragen von Service-Centern beantwortet, das heißt, man hat immer wieder verschiedene Personen mit unterschiedlichen Kompetenzen, jedoch keine festen Ansprechpartner, wie bei der eigenen Hausbank. Obendrein baut man bei der Sparkasse oder Stammbank auch immer einen gewissen Grad des Vertrauens auf.

Kundenberatung im offline Segment:

Kundenberatung bei der Bank Das ist gut, kann aber auch von Nachteil sein, denn Kundenberater wissen so die Stärken und Schwächen ihrer Klienten für sich (aus)zunutzen. Am Ende sitzt mit dem Berater auch ein Verkäufer gegenüber, welcher Produkte in Form von Kreditangeboten im Namen der Bank verkauft, auch wenn dies so nicht offen deklariert wird.

Jeder Vertragsabschluss stellt jedoch ein Verkauf dar. Zusätzliche Versicherungen und Absicherungen sollen angeblich immer mit abgeschlossen werden, nur damit man den Kredit auch bekommt. Ob das zulässig ist, steht in den Sternen. Ein Tipp: Sich nie auf irgendwelche Zusatzmitgliedschaften oder Versicherungen einlassen, ohne darüber mindestens eine Nacht geschlafen zu haben.

Man muss nicht an Ort und Stelle irgendetwas unterschreiben. Die Bitte, alle Unterlagen mit nach Hause nehmen zu wollen und die Sache zu überdenken, wird jeder seriöse Berater und Anbieter akzeptieren. Wenn dem nicht so ist und Druck ausgeübt wird, egal wie gut der Berater einen zu kennen scheint, immer die Finger vom Angebot lassen. Hier läuft man die Gefahr, eine Entscheidung zu treffen, welche nur schwer unumkehrbar ist und diese im Nachgang vielleicht bereut wird.

Ratenpausen als Sicherheit für Kreditnehmer vereinbaren:

Ratenpausen für Kreditnehmer Ein Jahr kann sehr lang sein und innerhalb dieses passiert sehr viel. Wer von uns ist schon auf finanzielle Engpässe, Arbeitslosigkeit oder Krankheit immer vorbereitet? Auch eine kleinere Kreditrate kann hier zu ein größeres Problem werden. Wenn man mit dem Bankberater ein gutes Gespräch führt und diesen vielleicht sogar kennt, so ist es oft möglich, Sonderregelungen herauszuschlagen.

Die Vereinbarung, dass man in gewissen Abständen Ratenpausen einlegen kann, wird eine sinnvolle Sache sein und hilft, genannte sowie temporär auftretende Situationen wie die genannten überbrücken zu können. Je nach Bank und Vertrag ist es möglich, aller halben Jahr eine Pausierung der Raten beantragen zu können. Solche Regelungen müssen im Vorfeld manchmal auch erst ausgehandelt werden.

Dadurch verlängert sich jedoch auch die Laufzeit des abzuzahlenden Kredites. Häufig kann man bis zu zwei oder drei Raten am Stück pausieren lassen, eine neue Beantragung einer solchen Pause ist dann erst wieder nach beispielsweise sechs Monaten möglich. Es müssen also wenigstens sechs Monate die Raten kommen, um dann wieder zu pausieren. Nicht alle Kreditgeber bieten solche Modelle an, nachfragen kann man aber immer, ohne selbst unseriös zu wirken.

Erst später mit der Abzahlung anfangen:

Häufig ist es so, dass man eine gewünschte Kreditsumme erhält und mit der Abzahlung schon im Folgemonat anfangen muss. Doch manchmal bieten Banken sowie Kreditinstitute auch an, erst einige Monate nach dem Erhalt der Summe mit der Abzahlung anzufangen. Das verschafft dem Kreditnehmer nicht nur Luft, sondern auch zusätzlichen Spielraum, da die Ratenbelastungen in dieser Anfangszeit dem eigenen Budget noch nicht zu Buche schlagen. Man kann aber auch gezielt Anbieter aussuchen, welche im Vorfeld damit werben, dass der Beginn der Abzahlung erst später erfolgen kann.

Finanzielle Voraussetzungen und Solvenz:

Neben den externen Bedingungen müssen auch die persönlichen Voraussetzungen stimmen. Ein bereits hoch verschuldeter Interessent, wird in der Regel keine Chance haben, einen weiteren Kredit oder Darlehen auf seriösen Weg zu erhalten. Was Banken beziehungsweise seriöse Kreditvermittler wollen, sind Sicherheiten. Diese können sein:

    Finanzielle Voraussetzungen

  • Einkommensnachweise der letzten Monate inklusive Arbeitsvertrag beziehungsweise Tätigkeitsnachweis bei Selbstständigen oder Freiberuflern.
  • Schufa-Auskunft zwecks Feststellung der Bonität
  • Nachweise über laufende Verträge, Kredite sowie weitere Einnahmen, welche neben den monatlichen Löhnen generiert werden. Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung, Kindergeld, Aktien, Unterhalt sind nur einige Möglichkeiten, für zusätzliche Sicherheiten, Vertrauen sowie Solvenz zu sorgen.
  • Auch Bürgschaften von Familienmitgliedern oder das Vorhandensein eines eigenen Hauses können Sicherheiten darstellen, welche bei Zahlungsausfällen mit herangezogen werden. Wer ein Kredit nicht mehr abzahlen kann, wird eine Schuldentilgung nur durch Bürgen oder Verwertungen, beispielsweise einer Immobilie oder Vermögenswerten realisieren können.

Ein Abriss darüber, wie Kreditbeantragungen funktionieren können:

In der Regel überlegen sich zukünftige Kreditnehmer genau, welchen finanziellen Bedarf sie in Zukunft für das anzustrebende Projekt haben werden. Hieraus ergibt sich auch das persönliche Budget, welches im Monat zur Verfügung steht. Bei jedem Kreditangebot und Beratungen durch Bankmitarbeiter sollte man genau in diesem Budget bleiben.

Im Anschluss sollten alle wichtige Unterlagen zusammengesucht werden, welche für eine Kreditaufnahme relevant sein könnten. Sei es Einkommensnachweise, Belege zwecks Unterhaltszahlungen, welche man entweder selbst leisten muss oder einem gar als Einnahmequelle dienen oder auch monatliche Ausgaben eben durch weitere Kredite, Finanzierungen und ähnlichen Dingen. Kontoauszüge können hier ebenfalls von Vorteil sein.

Je mehr Unterlagen vorhanden sind, umso besser:

Nachdem man mit dem jeweiligen Bankberater ein Vorabgespräch zum Thema Kreditaufnahme durchgeführt und alle Unterlagen beisammen hat, sollte in einem weiteren Gespräch die Chancen ausgelotet werden. Die mitgebrachten Dokumente werden in der Regel gesichtet und bei einer entsprechenden Solvenz ist auch der Erhalt eines Darlehens möglich.

Ein lückenloser Einkommensnachweis stellt sich immer als positiv heraus, denn so ist eine gewisse Kontinuität im Leben des zukünftigen Kreditnehmers erkennbar. Wer mit Ordnung sowie Sorgfalt glänzen möchte, sollte alle relevanten Unterlagen beisammen haben, je mehr, desto besser, auch wenn das bedeutet, ein oder zwei Ordner mit zu den Terminen schleppen zu müssen.
Normalerweise erhält man innerhalb weniger Tage oder Wochen eine Rückmeldung seitens der Bank beziehungsweise Kreditgebers, ob der Aufnahme eines Darlehens letztlich entsprochen wird.

Was tun bei einer Ablehnung?

Nicht immer erhalten Interessenten ein Darlehen. Warum also die Flinte ins Korn werfen? Es gibt noch mehr Banken und Kreditgeber. Das genannte Prozedere hier zu wiederholen, kostet zwar Zeit, doch schließlich will man ja auch etwas, nämlich eine Finanzspritze. Wichtig ist, nie das eigene Budget außer Acht zu lassen, sowie die Konditionen der Institute, welche man kontaktiert. Einen Kredit um jeden Preis haben zu wollen, kann verhängnisvoll sein.

Findige Berater können die Notlagen eines Kreditnehmers ausnutzen und deren Bedingungen im vollen Umfang diktieren. Die Schaffung von Vertrauen ist also eine wichtige Sache, ebenso keine überstürzten Kurzschlusshandlungen zu begehen, nur des Geldes wegen. Mehrere Anbieter zu haben, wo eine Kreditaufnahme beantragt werden kann, ist also immer von Vorteil.

Fazit zu Kreditaufnahme:

Fazit Nicht nur als Interessent möchte man etwas, liquide zu sein. Auch Banken möchten nur eines, die eigenen Daten und Geld durch Zinsen sowie Zusatzklauseln. Ein Stück weit kann man den Rahmen also mit bestimmen, unter denen eine Kreditaufnahme möglich ist.

Karl-Heinz Merten

Ich bin Kolumnist und Autor für Finanzen, Wirtschaft, Wissen und schreibe mit Haltung, aber ohne Scheuklappen. Kolumnen sind für mich kein Ort für Parolen, sondern für Perspektiven mit Tiefe. Geschichte verstehe ich nicht als staubige Erinnerung, sondern als lebendigen Rahmen unserer Gegenwart. Politik interessiert mich dort, wo sie den Alltag der Menschen berührt. Mein journalistischer Weg begann in einer kleinen Lokalredaktion und führte mich über Stationen in Bonn und Hamburg schließlich nach Berlin. Nach dem Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Köln sowie einer Ausbildung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk habe ich mich kontinuierlich weitergebildet, unter anderem in politischer Kommunikation, Medienethik und wirtschaftlichem Fachjournalismus. Besonders faszinieren mich die Schnittstellen von Politik, Wirtschaft und gesellschaftlicher Entwicklung. Ich schreibe nicht, um zu gefallen, sondern um Orientierung zu geben, gedruckt und digital. Bei Die Mark Online greife ich regelmäßig aktuelle Themen auf, die nach Einordnung verlangen.

"Journalismus heißt für mich: zuhören, verstehen, einordnen – nicht nachplappern." Karl-Heinz Merten

Karl-Heinz Merten