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In Gedenken: Das Mauer-Mahnmal in Berlin

Kaum ein anderes Bauwerk steht so sinnbildlich für den Kalten Krieg und die Teilung eines Landes. Die Mauer wurde 1961 erbaut und fiel schließlich am 9. November 1989, womit die Wiedervereinigung eingeleitet wurde. Die Mauer trennte Menschen und wer versuchte, sie zu überwinden, konnte sein Leben verlieren. An der Berliner Mauer gab es offiziell 136 Todesopfer, die zuvor versucht hatten, die Mauer zu überwinden. Darüber hinaus gab es auch an anderen Stellen der Grenzen immer wieder Opfer. Das Mauer-Mahnmal am Ostufer der Spree gedenkt der Opfer dieser Jahre, die bei Fluchtversuchen gestorben sind.

Vor Ort kann man mehr über die entsprechende Geschichte lernen. Besonders eindringlich ist das Mauertoten-Gedenkbuch, das Kurzbiografien und Porträtfotos der Opfer zeigt. Bis zum 5. Oktober läuft außerdem eine besondere Kunstausstellung, die sich dem Werk des Fotografen Harald Hauswald widmet. Alle Informationen dazu gibt es in diesem Artikel.

Das Mauer-Mahnmal in Berlin

Die Mauer in Berlin ist eine Schutzvorrichtung gewesen, die von der ehemaligen DDR gebaut wurde und die weltweit bekannt wurde. Zu Zeiten des Kalten Krieges stand sie sinnbildlich für die Grenze zwischen Ost und West und Jahre danach trägt sich auch weiterhin dazu bei, ein warnendes Beispiel der Geschichte zu sein. Berlin ist eine Stadt, die sehr stark von ihrer Geschichte des letzten Jahrhunderts geprägt wurde und an vielen Stellen lassen sich Überbleibsel und Erinnerungen an die Mauer erkennen.

Das Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus am Ostufer der Spree informiert nicht nur über die Mauer allgemein, sondern legt den Fokus auf die Todesopfer, die im Zuge einer möglichen Grenzüberschreitung getötet wurden.

Das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus gehört zum Deutschen Bundestag. Das Mahnmal kann von Dienstag bis Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr im deutschen Bundestag besucht werden. Vor Ort gibt es originale Teile der Berliner Mauer, die vom Architekten Stephan Braunfels in das Gebäude integriert wurden. Damit soll der ursprüngliche Verlauf der Mauer symbolisiert werden. Die einzelnen Mauerstücke wurden von dem Künstler Ben Wagin mit Zahlen der Todesopfer versehen. Dieser Ort gedenkt den Menschen, die bei der Flucht aus der DDR ums Leben kamen.

Insgesamt sind es 136 Menschen, die es direkt an der Berliner Mauer versucht haben, dabei aber von DDR-Sicherheitspersonal getötet wurden. Darüber hinaus gab es aber auch noch zahlreiche weitere Opfer, die andernorts die Grenzüberschreitung versucht haben, dabei aber starben. Abgesehen von den direkten Versuchen gab es auch viele DDR-Bürger, die direkt bei ihren Fluchtvorbereitungen verhaftet oder exekutiert wurden. Dazu zählen auch Soldaten der DDR und Sowjetunion, die desertieren wollten. Die Zahlen der Ausstellungen basieren auf Forschungen privater und öffentlicher Einrichtung sowie von Einzelpersonen.

Das Mauertoten-Gedenkbuch

Das Mauertoten-Gedenkbuch Besonders intensive Eindrücke in die Leben der Menschen, die damals ihr Leben verloren haben, liefert das Mauertoten-Gedenkbuch. Darin wurden vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und der Stiftung Berliner Mauer verschiedene Kurzbiografien und Porträtfotos zusammengestellt, um den Opfern ein Gesicht zu geben.

Dabei fällt auf, wie unterschiedlich die Menschen waren, die ihr Glück bei einer Flucht versucht haben und nur für ihren Freiheitswillen mit dem Leben bezahlen mussten. Dabei ist der Mahnmal Ort an sich sehr geschichtsträchtig. An dieser Stelle war der Übergang besonders gefährlich, da die Spree überwunden werden musste.

Die Ausstellung zu Harald Hauswald

Die Ausstellung zu Harald Hauswald Derzeit läuft eine Ausstellung unter dem Namen “Texas Box”, die sich dem Werk von Harald Hauswald widmet. Hauswald wurde 1954 geboren und war ein Fotograf im Berliner Osten. Er schuf viele Schwarzweiß-Bilder aus dem Alltag in Ost-Berlin, die auch ihren Weg in den Westen Deutschlands fanden und dort maßgeblich dazu beitragen, das Bild der DDR zu prägen. Er arbeitete unter anderem auch eng mit dem Lyriker Lutz Rathenow zusammen. 1987 erschien das gemeinsame Buch “Ost-Berlin. Die andere Seite der Stadt”.

Die Bilder der “Texas Box” beziehen sich auf Fotos, die 1987 an der Universität in Austin als Mahnmal ausgestellt wurden und danach ins Archiv wanderten. Erst dreißig Jahre später wurden sie wiedergefunden und zurück nach Berlin geschickt.

Die Mauer: 28 Jahre Trennung in Deutschland

Der Bau der Mauer begann am 13. August 1961 und wurde von der Regierung der DDR beschlossen. Das erklärte Ziel bestand darin, DDR-Bürger an der Flucht in den Westen zu stoppen. Die Mauer verlief durch Berlin, darüber hinaus aber auch an der gesamten Grenze zwischen der DDR und der BRD. Wird von der Mauer gesprochen, ist damit nicht einfach nur das Bauwerk aus Stein und Mörtel gemeint. Vielmehr war die Mauer ein Grenzregime, das komplex und tödlich war. Neben der Mauer gab es Zäune, Sperranlagen, Wachtürme und die sogenannten “Todesstreifen” und das “Niemandsland”. Minen und Selbstschussanlagen sorgten für eine Verstärkung dieser Vorrichtung.

Die Mauer verlief oft durch bebaute Gebiete, trennte sogar Brücken und einzelne Gebäude. Die eigentliche Grenze markierte die Mauer aber nicht, da diese meist ein Stück weiter dahinter lag. Über die Jahre gelang vielen Menschen die Flucht, doch ebenso kamen auch viele Hunderte von Menschen ums Leben. Alleine an der Berliner Mauer wurden bis heute 136 Todesopfer gezählt. Auch Soldaten der DDR versuchten die Flucht, um sich dem Regime zu entziehen. Besonders ab dem Volksaufstand in der DDR in den 1953, gab es immer mehr Bürger die in den Westen geflohen sind. Als die Mauer am 9. November 1989 fiel, führte das nicht nur zur Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland, sondern auch zum Ende des Kalten Krieges.

Fazit zum Mauer-Mahnmal im Bundestag

Fazit zum Mauer-Mahnmal in Berlin Mittlerweile sind fast 35 Jahre vergangen, seitdem die Mauer gefallen ist und die Wiedervereinigung eingeleitet werden konnte. Abgesehen von den Unterschieden, die es auch heute noch zwischen Ost und West gibt, können sich wohl vor allem junge Menschen kaum noch vorstellen, wie es war, in einem geteilten Land zu leben. Besonders prägend war das in Berlin, das in Ost und West aufgeteilt war. Die beiden Seiten waren deutlich durch die Mauer getrennt, was noch heute an vielen Stellen in der Stadt zu erkennen ist. Am Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus kann man sich nicht nur über die Mauer informieren, sondern vor allem über die Todesopfer der Fluchtversuche, die bei Fluchtversuchen aus der DDR ihr Leben lassen mussten.

Miriam Falkner

Ich bin Redakteurin für Lifestyle, Haushalt, Familie und Alltagsthemen und mag das Unaufgeregte. Mich interessieren die Dinge, die bleiben, wenn man das Laute weglässt: wie wir wohnen, was wir essen, was uns bewegt. Kultur bedeutet für mich nicht Distanz, sondern Alltag mit Haltung. Nach meinem Studium der Medien- und Kulturwissenschaften in Potsdam habe ich direkt in der Redaktion begonnen, zuerst im Printbereich, später im Digitalen. Ich schreibe über das Echte, das oft übersehen wird, aber viel über unsere Zeit erzählt. Bei Die Mark Online widme ich mich diesen Themen, die nicht laut sein müssen, um Bedeutung zu haben. Mein Stil ist ehrlich, klar und aufmerksam für Details. Ich glaube daran, dass Texte auch ohne Effekte wirken, wenn sie nah am Leben sind.

"Das Echte findet man oft im Kleinen, nicht im Spektakulären." Miriam Falkner

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