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Maul- und Klauenseuche: Ursachen, Verbreitung und aktuelle Entwicklungen

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen betrifft. Infizierte Tiere leiden unter Bläschenbildung an Maul, Klauen und Zitzen, was mit Schmerzen und Lahmheit einhergeht. Obwohl die Krankheit für Menschen ungefährlich ist, verursacht sie enorme wirtschaftliche Schäden in der Landwirtschaft. Die MKS wurde in Deutschland zuletzt 1988 nachgewiesen. Doch am 10. Januar 2025 bestätigten Behörden in Brandenburg einen neuen Fall. Betroffene Tiere wurden sofort getötet, um die Seuche einzudämmen. Wie konnte die Maul- und Klauenseuche nach so langer Zeit wieder in Deutschland ausbrechen?

Was ist Maul- und Klauenseuche

Die Maul- und Klauenseuche zählt zu den gefährlichsten Tierseuchen weltweit. Das Virus breitet sich rasant aus und führt zu massiven Einschränkungen in der Landwirtschaft. Tiere, die sich infizieren, zeigen bereits nach wenigen Tagen erste Symptome. Dazu gehören hohes Fieber, Appetitlosigkeit und schmerzhafte Bläschen an Maul und Klauen.

Die Krankheit beeinträchtigt besonders Milchkühe, da sie ihre Milchproduktion stark verringern. Eine Heilung existiert nicht, und infizierte Tiere müssen meist getötet werden, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Deshalb gelten in vielen Ländern strenge Vorsichtsmaßnahmen. In Deutschland wird jede Verdachtsmeldung sofort geprüft, um frühzeitig gegen einen möglichen Ausbruch vorzugehen.

Der aktuelle Ausbruch in Brandenburg

Am 10. Januar 2025 wurde die Maul- und Klauenseuche erstmals seit über 35 Jahren wieder in Deutschland nachgewiesen. Der Ausbruch erfolgte in einer Wasserbüffelherde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg. Drei Tiere verendeten an den Folgen der Infektion. Die Behörden reagierten umgehend mit strengen Maßnahmen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Dazu gehörte die sofortige Tötung der betroffenen Tiere sowie die Errichtung von Sperrzonen. Landwirte in der Region mussten ihre Bestände überwachen und strenge Hygienemaßnahmen einhalten. Experten untersuchen derzeit, wie das Virus nach Deutschland gelangen konnte. Vermutet wird eine Einschleppung durch importierte Tierprodukte oder den Kontakt mit Wildtieren.

Übertragungswege und Verbreitung

Virus Maul- und Klauenseuche Das MKS-Virus ist extrem ansteckend und kann auf verschiedene Weisen übertragen werden. Die direkte Ansteckung erfolgt über Körperflüssigkeiten infizierter Tiere. Doch auch indirekte Übertragungswege spielen eine große Rolle. Das Virus kann über kontaminierte Kleidung, Futtermittel, Fahrzeuge oder sogar die Luft verbreitet werden. Besonders problematisch ist die lange Überlebensfähigkeit des Virus in der Umwelt. In feuchten Bedingungen kann es mehrere Wochen an Gegenständen haften bleiben. Regionen mit intensiver Viehzucht sind besonders gefährdet, wenn Hygienemaßnahmen nicht strikt eingehalten werden. In vielen Teilen Asiens, Afrikas und Südamerikas kommt MKS regelmäßig vor. Der illegale Import infizierter Produkte stellt für Europa eine ständige Gefahr dar.

Maßnahmen zur Eindämmung und Auswirkungen auf die Region

Der MKS-Ausbruch hat erhebliche Auswirkungen auf die betroffene Region. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, wurden sämtliche Tiertransporte in und aus Brandenburg gestoppt. Landwirte durften ihre Tiere nicht bewegen, was wirtschaftliche Verluste verursachte. Zudem mussten geplante Veranstaltungen mit Nutztieren abgesagt werden. Der Zoo und der Tierpark Berlin reagierten mit vorsorglichen Schutzmaßnahmen, um ihre Tiere nicht zu gefährden. Die Behörden führten umfangreiche Tests durch, um sicherzustellen, dass keine weiteren Bestände infiziert sind. Gleichzeitig wurde ein Notfallplan aktiviert, um betroffene Betriebe finanziell zu unterstützen. Die Einhaltung dieser Maßnahmen ist entscheidend, um die Seuche schnell einzudämmen und größere wirtschaftliche Schäden zu vermeiden.

Impfstoffproduktion und zukünftige Prävention

Brandenburg hat bereits frühzeitig auf die Gefahr einer weiteren Ausbreitung reagiert. In Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Loeffler-Institut wurde die nationale Impfstoffreserve aktiviert. Damit kann innerhalb weniger Tage ein passender Impfstoff hergestellt werden. Experten diskutieren, ob eine flächendeckende Impfung der Tiere sinnvoll wäre. Da Deutschland seit Jahrzehnten MKS-frei ist, wurde bisher auf Impfungen verzichtet.

Impfung für die Tiere

Doch der aktuelle Ausbruch zeigt, dass eine langfristige Präventionsstrategie notwendig ist. Neben Impfungen sind strenge Einfuhrkontrollen wichtig, um die Einschleppung aus Risikogebieten zu verhindern. Nur durch konsequente Überwachung und schnelles Handeln lässt sich die Seuche dauerhaft eindämmen.

Fazit zu Maul- und Klauenseuche

Fazit zu Maul- und Klauenseuche Der erneute Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Deutschland zeigt, dass Tierseuchen auch nach Jahrzehnten zurückkehren können. Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen konnte sich das Virus in einer Wasserbüffelherde ausbreiten. Die schnellen Reaktionen der Behörden haben Schlimmeres verhindert. Doch die wirtschaftlichen Folgen für Landwirte sind erheblich. Impfprogramme und bessere Hygienekontrollen könnten künftige Ausbrüche verhindern. Die Maul- und Klauenseuche bleibt eine ständige Bedrohung, die entschlossen bekämpft werden muss. Die Ereignisse in Brandenburg verdeutlichen, wie wichtig ein effektives Krisenmanagement ist.

Karl-Heinz Merten

Ich bin Kolumnist und Autor für Finanzen, Wirtschaft, Wissen und schreibe mit Haltung, aber ohne Scheuklappen. Kolumnen sind für mich kein Ort für Parolen, sondern für Perspektiven mit Tiefe. Geschichte verstehe ich nicht als staubige Erinnerung, sondern als lebendigen Rahmen unserer Gegenwart. Politik interessiert mich dort, wo sie den Alltag der Menschen berührt. Mein journalistischer Weg begann in einer kleinen Lokalredaktion und führte mich über Stationen in Bonn und Hamburg schließlich nach Berlin. Nach dem Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Köln sowie einer Ausbildung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk habe ich mich kontinuierlich weitergebildet, unter anderem in politischer Kommunikation, Medienethik und wirtschaftlichem Fachjournalismus. Besonders faszinieren mich die Schnittstellen von Politik, Wirtschaft und gesellschaftlicher Entwicklung. Ich schreibe nicht, um zu gefallen, sondern um Orientierung zu geben, gedruckt und digital. Bei Die Mark Online greife ich regelmäßig aktuelle Themen auf, die nach Einordnung verlangen.

"Journalismus heißt für mich: zuhören, verstehen, einordnen – nicht nachplappern." Karl-Heinz Merten

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