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Nachhaltige Technik: Wie umweltfreundlich sind Smartphones und Computer?

Schon immer war mit der Erfindung neuer Technologien die Hoffnung verbunden, dass dadurch Besserungen für die Gesellschaft eintreten könnten. In vielen Fällen ist das auch die Realität, allerdings ist es keine einseitige Rechnung. Wenn man die gesamte Bilanz verschiedener Technologien betrachtet, gibt es oft auch negative Seiten. Deutlich wird das besonders bei Smartphones und Computern, die das Leben enorm vereinfachen können und darüber hinaus auch großen praktischen Nutzen haben. Doch ihre Bilanz in Sachen Nachhaltigkeit sieht in der Regel schlecht aus.

Der Begriff der Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren zentral geworden und beschreibt die Idee, dass Produkte und Handlungen keine negativen Auswirkungen auf Menschen, Tiere und die Natur haben. Smartphones sind noch ein ganzes Stück davon entfernt, nachhaltig zu sein. Alles Wissenswerte zu diesem Thema gibt es in diesem Artikel zu erfahren.

Großer Ressourcenhunger bei der Herstellung

Wenn Smartphones und Computer genutzt werden, verbrauchen sie verhältnismäßig wenig Energie. Anders sieht es aus, wenn man im Internet große Datenmengen nutzt, wozu auch Streaming gehört, denn dann müssen Rechenzentren betrieben werden, die nicht nur Energie benötigen, sondern auch gekühlt werden müssen. Und doch ist das Problem der Nachhaltigkeit bei Smartphones, Computern und Tablets an einer anderen Stelle zu suchen. Es fängt bereits bei der Herstellung an. Solche Geräte setzen sich aus vielen verschiedenen Komponenten zusammen, für die es Ressourcen braucht, die teilweise sehr selten sind.

Durch den Abbau der Ressourcen in Minen werden oft ganze Ökosysteme zerstört, weil Wälder weichen müssen und die Artenvielfalt verschwindet. Gleichzeitig ist die Verarbeitung der Ressourcen mit einem hohen Energieaufwand verbunden, was zum Ausstoß von Treibhausgasen führt. Ferner werden oft Chemikalien im Bergbau eingesetzt, durch die Gewässer und Böden verunreinigt werden. In der Folge gibt es vor Ort viele soziale Probleme und Verstöße gegen die Menschenrechte. Dann beginnt erst der Bau der Geräte, was zusätzlich Energie kostet.

Kurze Lebenszyklen

Wenn ein Smartphone oder Computer erst einmal fertig ist, kann man die Geräte theoretisch viele Jahre nutzen, sodass kein Neukauf notwendig ist. Doch die Realität sieht meist anders aus. Viele technische Geräte wie zum Beispiel Smartphones haben einen kurzen Lebenszyklus, was auch mit geplanten Obsoleszenzen zu tun haben soll – also der absichtlichen Verkürzung der Lebensdauer von Geräten vonseiten der Hersteller. Das kann auch auf diese Weise geschehen, dass Reparaturen an Geräten schwierig sind, weil Teile nicht ausgetauscht werden können.

Kurze Lebenszyklen

Je weniger leicht ein Gerät repariert werden kann, desto eher greifen Menschen zu neuen Smartphones und Tablets. Der Aufwand der Produktion steht oft nicht im Verhältnis zur Nutzungsdauer. Dieser Effekt entsteht oft auch dadurch, dass permanent neue Geräte erscheinen, die technisch mehr zu bieten haben, sodass viele lieber ein ganz neues Gerät haben, als mit dem vermeintlich veralteten weiterzuarbeiten.

Elektroschrott wird zum Problem

Ist das Ende für einen Computer oder Smartphone gekommen, wird es entsorgt. Elektronische Kleingeräte können bei jedem elektronischen Fachhändler abgegeben werden. Die Alternative ist der Wertstoffhof. Doch auch dann entstehen Berge von Elektroschrott, die große Probleme nach sich ziehen. Elektroschrott ist gefährlich, da giftige Substanzen enthalten sein können, beispielsweise Cadmium, Quecksilber und Blei. Unsachgemäß entsorgt, wirken die Giftstoffe auf Menschen und die Umwelt. Oft wird der Schrott in Entwicklungsländer exportiert, wo er unter gefährlichen Bedingungen demontiert wird, um an wertvolle Rohstoffe zu gelangen. So entstehen erneut soziale Probleme, die kaum in den westlichen Industrienationen zu spüren sind.

Nachhaltige Lösungen für Computer und Smartphones

Die Frage ist also, ob es überhaupt möglich ist, Technologie wie Smartphones, Tablets und Computer auf eine nachhaltige Weise zu bauen und zu nutzen. Ob je eine vollständige Nachhaltigkeit erreicht werden kann, ist fraglich, da bestimmte Ressourcen abgebaut werden müssen. Doch in jedem Fall kann die Nachhaltigkeit enorm gesteigert werden. Der einfachste Weg besteht darin, dass man gekaufte Geräte möglichst lange nutzt und im Schadensfall reparieren lässt. Allerdings gibt es auch für die Herstellung Faktoren, die bereits helfen können. Dazu gehört, dass Geräte so konstruiert werden, dass sie leicht repariert werden können.

Nachhaltige Lösungen für Computer und Smartphones

Was die Gewinnung der Ressourcen angeht, müssen fairere Bedingungen erreicht werden, was durch Transparenz und Kennzeichnungen leichter geschehen kann. Je bewusster Konsumenten darauf achten, dass mit den Geräten auch nachhaltige Fragen für Mensch und Umwelt einhergehen, desto eher kann man darauf achten, ob faire Bedingungen eingehalten oder massiv verletzt werden. Es müssen effiziente Recycling-Abläufe geschaffen werden, sodass alte Geräte unmittelbar wieder dafür genutzt werden können, für neue Smartphones und Computer eingesetzt zu werden.

Fazit zur Nachhaltigkeit der Technik

Fazit über die Nachhaltigkeit der Technik Ohne Frage sind Computer sehr hilfreich, ob nun am Schreibtisch oder in handlicher Form als Smartphone. Viele Menschen wollen die Geräte nicht mehr missen, mit denen sie arbeiten, spielen und kommunizieren. Aber beim Thema Nachhaltigkeit gibt es noch sehr viel Nachholbedarf, der am besten angegangen werden kann, wenn man auf das Thema aufmerksam macht. Jeder kann seinen Teil dazu beitragen, für nachhaltigere Geräte zu sorgen. Der eine Schritt besteht beim Kauf auf faire Bedingungen zu achten, der andere darin, dass man die Smartphones möglichst lange nutzt, sodass gar keine neuen Geräte produziert werden müssen.

Thomas Wernicke

Ich bin Redakteur für Technik, PC & Internet, Events, Kultur und Zeitgeschehen und beobachte, wie digitale Entwicklungen unser Leben beeinflussen – oft leise, manchmal tiefgreifend. Technik fasziniert mich nicht nur als Werkzeug, sondern als Kraft, die unseren Alltag und unser Denken verändert. In meinen Artikeln verbinde ich technische Themen mit gesellschaftlichen Entwicklungen, die oft komplexer sind, als sie scheinen. Aufgewachsen in Berlin, schätze ich klare Worte, trockenen Humor und ehrliche Perspektiven. Nach meinem Studium des Journalismus in Leipzig habe ich in vielen Redaktionen gearbeitet, von der Tageszeitung bis zum digitalen Newsroom. Technik begleitet mich seit meiner Kindheit und bleibt bis heute ein Motor meiner Neugier. Bei Die Mark Online schreibe ich über das, was sich verändert, oft leise, aber mit Wirkung. Mein Ziel ist es, Entwicklungen verständlich zu erklären, ohne sie zu vereinfachen.

"Wat nützt der schönste Fortschritt, wenn keener mitkommt?" Thomas Wernicke

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