Ohne Kultur kann es in einer Gesellschaft schnell still werden
Wie wichtig Menschen Kultur ist, zeigt das erforschen, archivieren und wieder aufführen früherer Stücke im Bereich des Theaters und der Musik. Aber auch Filme aus vergangener Zeit sowie Brauchtümer sind Bereiche der Kultur, welche jede Gesellschaft einen gewissen Mehrwert bieten sollen. Was Kultur ist und welche Bedeutung diese für Personen haben kann, wird im folgenden Text eindrucksvoll dargestellt.
Was Kultur ausmacht und überhaupt ist:
Damit etwas kulturell anerkannt ist, muss es überhaupt existieren. In der Regel wird eine Sache, Vorgang, Person oder Werk erst dann als Kultur bezeichnet, wenn es schon älter ist und sich bereits einen positiven Ruf erarbeitet hat. Eine klare und einheitliche Definition gibt es im Grunde gar nicht, da viele Menschen diesen Begriff für sich selbst anders erklären würden. In der Regel umfasst Kultur nicht nur die einzelnen Teilbereiche, sondern auch die Summe aller Segmente, welche eine Vergangenheit besitzen und im optimalen Fall Wissen vermitteln.
Wer Kultur mag, möchte prinzipiell einen Mehrwert erhalten, wenn diese konsumiert oder wahrgenommen wird. Es geht längst nicht mehr nur um das einmalige Hören von Musik und schauen von Filmen sowie Theatervorstellungen. Damit etwas als kulturell in unserer Gesellschaft angesehen wird, muss es Personen im Herzen berühren sowie nachhaltig begeistern. Wer von uns kennt das nicht, man hört einen Hit im Radio und hat in der Folge einen Ohrwurm. Mehr und mehr möchte man dann über das Lied und den Interpreten erfahren.
Nicht selten wird ein Zuhörer dann zum Fan von diesem, schon ist der Interpret mitsamt ein kultureller Teil im eigenen Leben. Auch das Unesco-Welterbe oder die sieben Weltwunder gehören zur Kultur mit dazu. Jedes Land auf der Welt hat im Grunde eine eigene Vergangenheit, Gegenwart sowie Zukunft, mitsamt Brauchtümern sowie Mentalitäten. In der Summe kann dies schon als jeweilige Kultur oder auch Lebensweise bezeichnet werden.
Kultur verbindet die Gesellschaft:
Wenn es auf der Erde nur Individuen geben würde, welche nicht in Gesellschaften zusammenleben, dann existiert natürlich auch keine Kultur mitsamt gemeinsamen Bräuchen. Kultur kann also nur dort leben und erlebbar gemacht werden, wo es Gruppen von Personen schaffen, sich als Einheit zusammenzuraufen. Selbst wenn man sich nur flüchtig kennt, an bestimmtem Tagen im Jahr Feste zu feiern, Konzerte zu veranstalten sowie diese auch als Besucher zu frequentieren oder Vorlesungen zu planen, es findet auf diesem Wege kulturelle Aktivitäten statt.
Es ist ganz egal, ob man sich untereinander kennt oder nicht, dort wo Gesellschaften existieren und man einigermaßen miteinander auskommt, hat die Kultur als Gesamtmedium eine Chance, sich zu entfalten. Optimal ist es natürlich, wenn mehrere Individuen in Harmonie und Zufriedenheit miteinander leben und gemeinsam beispielsweise Musik machen, Ausstellungen und Festival realisieren oder sich zumindest über kulturelle Aktivitäten unterhalten. Auch das Feiern bestimmter Anlässe verbindet Menschen aus kultureller Sicht.
Sind Anlässe wie Weihnachten, Ostern oder auch die Gamescom Beiträge zur Kultur? Sicherlich kann man darüber immer fachsimpeln sowie streiten. Letztlich tun viele Menschen etwas Gemeinsames, also was sie verbindet. Warum sollte es also keine Kultur sein? Die Frage ist ja auch, wer bestimmt am Ende, was Kultur ist beziehungsweise wiederum nicht? Liegt die Entscheidung darüber immer bei einem selbst oder gibt es dafür staatliche Organe?
Die Menschheit ohne Kultur:
Eigentlich sind wir es schon seit Jahrtausenden gewohnt, eine kulturelle Lebensweise an den Tag zu legen. Selbst Höhlenmalereien gehören nicht alleine dem Geschichtsbereich an. Um diese anzufertigen, brauchte man schon früh gewisse Fähigkeiten und Kompetenzen. Das ist für viele Personen auch der Unterschied zum Retro-Begriff. Heutzutage kann etwas als Retro gelten und dennoch den größten Unsinn darstellen. Deswegen gehört es noch lange nicht in den Bereich der Kultur, auch wenn Retro ebenso bedeuten kann, dass etwas alt und beliebt ist.
Was würden Gesellschaften machen, wenn man ihnen plötzlich nicht mehr erlauben würde, kulturelle Veranstaltungen, Denkweisen und Angebote kreieren sowie frequentieren zu können? Diese Situation hatte man auf der Welt schon öfters, als zunächst wohl gedacht wird. Beispielsweise zu Zeiten des Nationalsozialismus durften ganze Gruppen innerhalb einer Gesellschaft ihre Traditionen, Brauchtümer und Riten nicht mehr aktiv leben.
Auch innerhalb der Corona-Zeit gab es Abschnitte, wo durch die Ausgangsbeschränkungen und Besucherzahl-Reglementierungen es oft nicht möglich war, Kultur zu leben, wobei die Pandemie mit der Zeit um den Zweiten Weltkrieg herum nicht miteinander zu vergleichen ist. Beide Zeitepochen zeigen jedoch, dass zuerst immer die Kultur von Menschen darunter leidet, wenn verschiedene Rechte modifiziert oder beschnitten werden, aus welchen Gründen auch immer.
Eine Zukunft mit Kultur?
Schon jetzt legt jeder Mensch den Grundstein dafür, ob es in Zukunft Kultur geben wird und wenn ja, auf welche Art sowie Weise. Wenn zum Beispiel noch heute Abend ein toller Song geschrieben wird, der in einigen Monaten sehr beliebt ist und gut bei den Zuhörern ankommt, dann kann das Lied schon in einem Jahr der sinnvolle kulturelle Beitrag sein, auf den man lange gewartet hat.
Im Normalfall werden die Menschen nicht gleich zu egoistischen Zombies. Auch in der Gegenwart wird in unserer Gesellschaft immer noch viel Wert auf kulturelle Ereignisse, das Feiern von Festen und Jubiläen sowie Zusammenkünfte und Denkmäler gesetzt. Warum sollte sich das in naher Zukunft ändern? Solange in der Breite die Menschen nicht um das nackte Überleben kämpfen, werden auch immer Zeit sowie Geld und die Muße vorhanden sein, Kultur zu genießen sowie selbst mit zu veranstalten oder gar zu schaffen.
Die Kultur von Morgen wäre nichts wert, wenn man sich nicht in der aktuellen Situation die Mühe machen würde, diese zu schaffen. Der eigene Nachwuchs würde dann gar nicht mehr kennenlernen, was Kultur heißt, bedeutet und wie man diese lebt oder sogar selbst durchführt. Schon den nachfolgenden Generationen ist man es schuldig, Kulturen am Leben zu halten und nicht nur zu erhalten.
Fazit zur stillen Gesellschaft ohne Kultur