Oppenheimer
„Oppenheimer“ zeigt eindrucksvoll die Entwicklung eines Mannes, der Wissenschaft und Ethik auf eine harte Probe stellt. J. Robert Oppenheimer, dargestellt von Cillian Murphy, erkennt das zerstörerische Potenzial der Atomkraft und wird zum Leiter des geheimen Manhattan-Projekts. Die Angst vor dem deutschen Atomprogramm und der Druck des Krieges treiben ihn und sein Team an, die erste Atombombe zu entwickeln, obwohl sie die Welt für immer verändern könnte. Dabei stehen nicht nur wissenschaftliche Erfolge im Vordergrund, sondern auch die inneren Konflikte des Protagonisten.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Cillian Murphy, Emily Blunt, Matt Damon (Schauspieler)
- Christopher Nolan(Regisseur) - Christopher Nolan(Autor) - Christopher Nolan(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Während der Entwicklung des Projekts kämpft Oppenheimer mit den moralischen Dilemmata, die sich aus der Möglichkeit ergeben, eine Waffe mit unvorstellbarer Zerstörungskraft zu erschaffen. Die Testphase verläuft erfolgreich, doch die psychischen und emotionalen Belastungen wachsen weiter. Kann Oppenheimer die ethische Verantwortung seiner Entdeckung ertragen, wenn die Folgen so gravierend sind?
Handlung von „Oppenheimer“
J. Robert Oppenheimer beginnt 1926 seine akademische Laufbahn als Doktorand in Cambridge, England, kämpft jedoch mit Heimweh und seinen eigenen Unsicherheiten. Nachdem er sich mit seinem Mentor Patrick Blackett zerstreitet, entschließt er sich, auf Anraten des Physikers Niels Bohr, an die Universität Göttingen in Deutschland zu wechseln. Dort schließt er sein Studium ab und trifft auf bedeutende Wissenschaftler wie Werner Heisenberg und Isidor Isaac Rabi. Zurück in den USA, lehrt er an der Universität von Kalifornien und heiratet Katherine „Kitty“ Puening. Seine Affäre mit Jean Tatlock und ihre spätere tragische Selbsttötung belasten ihn schwer.
Mit der Entdeckung der Kernspaltung im Jahr 1938 erkennt Oppenheimer das militärische Potenzial dieser neuen Technologie. Während des Zweiten Weltkriegs wird er von Colonel Leslie Groves als Leiter des Los Alamos-Labors für das Manhattan-Projekt rekrutiert, um eine Atombombe zu entwickeln. Oppenheimer versammelt ein Team brillanter Wissenschaftler, darunter Hans Bethe und Edward Teller. Nach Berechnungen, die das Risiko einer globalen Katastrophe untersuchen, beruhigen Oppenheimers Berechnungen das Team. Der erfolgreiche Trinity-Test bringt die Entscheidung, die Bombe einzusetzen, was zu den verheerenden Bombardierungen von Hiroshima und Nagasaki führt.
Obwohl Oppenheimer für seinen Beitrag zum Kriegsende gelobt wird, fühlt er sich von Schuldgefühlen geplagt. Nach dem Krieg gerät er zunehmend in Konflikt mit politischen Entscheidungsträgern, insbesondere durch seine Haltung zur Wasserstoffbombe. Der Leiter der AEC, Lewis Strauss, nutzt dies, um Oppenheimers politisches Ansehen zu zerstören, indem er ein abgekartetes Sicherheitsverfahren einleitet, das seine kommunistischen Verbindungen hervorhebt. Trotz Kittys leidenschaftlicher Verteidigung verliert Oppenheimer seine Sicherheitsfreigabe und damit seinen Einfluss. Später erhält er den Enrico-Fermi-Preis, bleibt aber von seinem Vermächtnis gezeichnet.
Besetzung, Regie, Drehbuch und Technische Aspekte
„Oppenheimer“ (2023), ein biografisches Drama von Christopher Nolan, erzählt die Geschichte von J. Robert Oppenheimer, gespielt von Cillian Murphy. Emily Blunt verkörpert seine Frau Kitty, Matt Damon übernimmt die Rolle von General Leslie R. Groves, und Robert Downey Jr. spielt Lewis Strauss. Der Film zeigt außerdem Florence Pugh als Jean Tatlock und Josh Hartnett als Ernest Lawrence. Mit einer Laufzeit von 180 Minuten und einer Altersfreigabe ab 12 Jahren erhielt der Film zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Oscar für den besten Film. Gedreht wurde unter anderem in New Mexico und Kalifornien, wobei echte Sprengstoffe für den Trinity-Test genutzt wurden.
Filmkritik von „Oppenheimer“
„Oppenheimer“ zeigt beeindruckend die Ambivalenz eines Mannes, der Geschichte schreibt, aber mit inneren Konflikten kämpft. Christopher Nolan inszeniert mit kraftvollen Bildern und präzisem Tempo die Entwicklung von J. Robert Oppenheimer, dessen wissenschaftlicher Fortschritt zugleich zu moralischen Abgründen führt. Cillian Murphy brilliert in der Titelrolle und verkörpert die Zerrissenheit eines Genies, das von seinen Entscheidungen verfolgt wird. Auch Emily Blunt und Robert Downey Jr. fügen durch ihre starken Nebenrollen emotionale Tiefe hinzu.
Die historische Genauigkeit und der Verzicht auf übermäßige CGI-Effekte unterstreichen die Ernsthaftigkeit der Thematik. Dennoch bleibt die Erzählweise zugänglich, da komplexe wissenschaftliche Konzepte verständlich eingebaut werden. Nolans packende Inszenierung hält die Spannung konstant hoch, ohne in Sensationslust zu verfallen. Gerade die ruhigen, emotionalen Momente geben dem Film seine Stärke und hinterlassen einen bleibenden Eindruck.