Parthenope
„Parthenope“ bringt den Zuschauer in das Leben einer Frau, die in einer Welt von Luxus und Geheimnissen aufwächst. Als Tochter der Di Sangro-Familie in Neapel erlebt Parthenope eine Kindheit voller Geborgenheit, doch die Schatten der Erwachsenenwelt werfen schnell einen dunklen Fleck auf ihr Leben. Ihre unkonventionelle und manipulative Art macht sie zu einer faszinierenden Person für die Männer in ihrem Leben, insbesondere für ihren Bruder Raimondo und den treuen Sandrino. Doch trotz all dieser Beziehungen bleibt sie innerlich zerrissen.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Celeste Dalla Porta, Paola Calliari, Martina Attanasio (Schauspieler)
- Paolo Sorrentino(Regisseur) - Paolo Sorrentino(Autor) - Ardavan Safaee(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 16 Jahren
Im Laufe der Zeit entfernt sich Parthenope von ihrer Heimatstadt und begibt sich auf die Suche nach einer tieferen Bedeutung ihres Lebens. Ihre Begegnungen mit den verschiedenen Gesichtern der Stadt, wie dem Boss Roberto Criscuolo oder dem Priester Tesorone, zeigen ihr die Härte der Welt. Wird sie es schaffen, ihre eigene Identität zu finden, oder wird sie weiterhin von den Geistern ihrer Vergangenheit verfolgt? Was ist der Preis der Wahrheit, wenn man den eigenen Dämonen begegnet?
Handlung von „Parthenope“
Parthenope wird 1950 als Tochter einer wohlhabenden Familie in Posillipo geboren. Ihre Kindheit verläuft unbeschwert, denn ihr Pate Achille Lauro sorgt für Stabilität. In ihrer Jugend erkennt sie die Wirkung, die sie auf Männer hat, besonders auf Sandrino und ihren Bruder Raimondo. Während sie Anthropologie studiert, entsteht eine spannungsgeladene Beziehung zu Professor Marotta. Ein Sommerurlaub auf Capri endet dramatisch, als Raimondo mit seiner Obsession nicht mehr zurechtkommt. Nach seinem Suizid machen die Eltern Parthenope mitverantwortlich und ziehen sich emotional zurück.
Angetrieben von Schuldgefühlen und Zweifeln, sucht Parthenope nach neuen Wegen. Sie bricht ihr Studium ab und verfolgt kurz eine Schauspielkarriere. Treffen mit Flora Malva und Greta Cool geben ihr Einblicke in Ruhm und Einsamkeit. Durch Roberto Criscuolo sieht sie die Realität in Neapels Armenvierteln. Eine Schwangerschaft beendet sie selbstbestimmt. Sandrino gesteht erneut seine Liebe, doch Parthenope weist ihn zurück. Später beendet sie ihr Studium erfolgreich und arbeitet als Assistentin von Marotta. Trotz der inneren Distanz erkennt er ihre zerbrechliche Stärke.
Anfang der 1980er widmet sich Parthenope dem Blutwunder von San Gennaro. Dabei begegnet sie Kardinal Tesorone, dessen zynische Sicht auf Religion sie prägt. Während einer bizarren Erfahrung mit ihm verändert sich ihre Haltung zu Neapel. Marotta empfiehlt ihr einen Lehrstuhl in Trento, den sie schließlich annimmt. Sie begegnet dort seinem Sohn, der sie tief berührt. Jahrzehnte später kehrt Parthenope zurück nach Capri. Inmitten feiernder Fans erkennt sie sich im Widerspruch ihrer Stadt wieder und findet späte Ruhe.
Besetzung, Regie, Drehbuch und Technische Aspekte
„Parthenope“ (2024) ist ein Filmdrama von Paolo Sorrentino, das die griechische Mythologie aufgreift. Die Hauptrollen werden von Celeste Dalla Porta als junge Parthenope und Stefania Sandrelli als ältere Parthenope gespielt. Weitere Besetzungen umfassen Silvio Orlando (Devoto Marotta), Luisa Ranieri (Greta Cool), Peppe Lanzetta (Kardinal Tesorone) und Isabella Ferrari (Flora Malva). Der Film wurde in Neapel und auf der Insel Capri gedreht. Die Filmmusik stammt von Lele Marchitelli, und die Kamera führte Daria D’Antonio. „Parthenope“ feierte seine Premiere im Mai 2024 bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes und wird 2025 in den deutschen Kinos gezeigt. Der Film erhielt mehrere Nominierungen, darunter für den David di Donatello 2025 in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Beste Kamera. Mit einem Einspielergebnis von $11,2 Millionen und Nominierungen bei renommierten Festivals wie Cannes und San Sebastián ist der Film international gut aufgenommen worden.
Filmkritik von „Parthenope“
Paolo Sorrentino gelingt mit „Parthenope“ ein vielschichtiges Porträt einer Frau, die zwischen Privilegien, Verlust und Identitätssuche lebt. Die Inszenierung bleibt dabei ruhig, aber konsequent, während die Kamera die Kontraste zwischen Schönheit und Schmerz deutlich macht. Celeste Dalla Porta und Stefania Sandrelli verkörpern verschiedene Lebensphasen glaubwürdig und mit präziser Zurückhaltung. Die Beziehungen zwischen Parthenope, Raimondo und Sandrino wirken komplex und fordern Aufmerksamkeit. Visuelle Details betonen die emotionale Distanz, die Figuren zueinander aufbauen. Sorrentino nutzt jede Szene, um das Spannungsfeld zwischen familiärer Enge und persönlicher Freiheit greifbar zu machen.
Der Film entwickelt eine klare Struktur, obwohl er verschiedene Jahrzehnte umspannt. Die Dramaturgie vermeidet abrupte Wendungen und setzt auf langsame Entwicklung. Dadurch entsteht Raum für leise Konflikte und tiefere Deutungen. Die Begegnung mit Kardinal Tesorone markiert einen Wendepunkt, ohne künstlich hervorgehoben zu wirken. Auch die Rückkehr nach Neapel wirkt nicht wie ein Finale, sondern wie eine konsequente Fortsetzung innerer Prozesse. Lele Marchitellis Musik unterstützt das Geschehen zurückhaltend und passend zum Stil. „Parthenope“ überzeugt nicht durch Lautstärke, sondern durch Konsequenz in der Darstellung eines Lebens voller Spannungen.