Die Mark Online | das Magazin mit Ratgebern, News und mehr

Haus & GartenWissen

Richtig tapezieren, so geht es leicht von der Hand

Die meisten von uns wohnen in der Regel in einer Mietwohnung oder besitzen ein Eigenheim. Doch egal für welche Wohnform man sich entscheidet, letztendlich geht es stets darum, sich wohlzufühlen. Hin und wieder möchte jeder mal einen Tapeten wechsel vollziehen, nicht nur auf symbolischer Ebene. Bei dem Vorhaben, den Räumen einen neuen Look zu verpassen, kann man aber auch sehr viel falsch machen. Aus diesem Grund sollte man die folgenden Tipps und Faktoren für das Richtig tapezieren nicht außer Acht lassen.

Die Topp-3 Tipps für das Tapezieren:

Um möglichst lange Freude mit dem erreichten Ergebnis zu haben, können folgende Tipps hilfreich sein, welche es beim Tapezieren stets zu beachten gilt.

1. Untergrund vorbereiten:

Beim Tapezieren ist es wie bei einem Hausbau, ohne einen vernünftigen Untergrund sowie eine Basis zu haben, können keine nachhaltigen sowie qualitativ hochwertige Ergebnisse erzielt werden. Wer seine Räume also eine neue Wandoptik geben möchte, sollte zuerst die alte Tapete entfernen. Meistens haftet diese komplett oder in Teilen am Mauerwerk. Möchte man dieses nicht beschädigen, wenn es um die Entfernung der Tapete geht, sollte man behutsam vorgehen und nicht mit dem Spachtel oder Gewalt versuchen, die trockene Tapete Stück für Stück zu entfernen.

Es hilft hier, diese vorher einzuweichen. Wer auf den Einsatz von Baumarktlösungen verzichten möchte, nimmt sich einfach einen 10 Liter Eimer, füllt diesen bis zur Hälfte mit lauwarmen Wasser und sucht sich dann ein Spülmittel aus. Dieses gibt man dann in den selben Eimer mit rein, ein paar Spritzer reichen. Diesen Mix sollte man langsam umrühren und dann via einer Tapezierbürste oder Schwamm auf die alte Tapete an der Wand befördern. Das Ganze sollte ohne Spritzen ablaufen.

Stromkreise deaktivieren:

Ein wichtiger Aspekt, vorher bitte alle elektrische Sicherungen des zu tapezierenden Raumes deaktivieren und die Steckdosen sowie Lichtschalter im Raum und angrenzend so vom Strom trennen. Ansonsten besteht Lebensgefahr durch das Eindringen möglicher Flüssigkeiten in diese. Ist der Cut vollzogen und danach das Auftragen der Lösung realisiert, heißt es eine halbe Stunde abzuwarten. Nun kann in der Regel die alte Tapete abgezogen werden. Bei Bedarf sollte das Auftragen und Einwirken mehrmals wiederholt werden. Entstehende Löcher in der Wand können mit Spachtelmasse oder Mauerwerks-Kitt verschlossen werden.

2. Grundieren:

Die Wand zu grundieren ist vor dem tapezieren wichtig, um einen möglichst glatten Untergrund zu erreichen Ein guter Halt der neuen Tapete ist sehr wichtig, denn haftet diese nicht richtig, so kann es passieren, dass sich alle frisch befestigte Bahnen mit ein Mal ablösen. Das gilt übrigens nicht nur für Wände, auch Decken sollten stets von alter Tapete komplett befreit und im Anschluss grundiert werden. Ein spezieller Haftgrund sollte jedoch erst aufgetragen werden, wenn die Wände nach dem Entfernen der alten Tapete abgetrocknet sind, sofern Flüssigkeiten oder Ablöser hierbei zum Einsatz kamen.

Bei der Auswahl des richtigen Grundierungsmittels sollte man auf ein Produkt setzen, welches zur jeweiligen Wand beziehungsweise der Decke mitsamt Untergrund passt. Idealerweise ist die Wand, alternative die Decke, bereits glatt und besitzt wenige Löcher. Die Grundierung muss mit einem Schwamm oder einem entsprechenden Pinsel behutsam aufgetragen und gleichmäßig verteilt werden. Unter Umständen kann es sein, dass dabei die Verkleidungen von Steckdosen und Lichtschaltern temporär entfernt werden, um keine Aussparungen kreieren zu müssen, welche im Nachgang optisch nicht schön aussehen.

Wiederholungen für eine entsprechende Untergrundbeschaffenheit:

Unter Umständen ist es sinnvoll, zwei oder auch drei Grundierungsdurchgänge zu realisieren, um wirklich jede Stelle an der Wand oder Decke damit haftend zu machen. Sicherlich kann man häufig auch auf Grundierungen verzichten. Hat man aber vor, später schwere Tapeten und lange Bahnen anzubringen, dann ist ein langfristiger Erfolg nicht nur mit einem guten Tapetenkleister realisierbar, auch der Untergrund muss als Basis einfach stimmen. Vor dem Auftragen der Grundierung muss unbedingt darauf geachtet werden, dass sämtliche Fremdkörper und Überstände an der später zu tapezierenden Fläche entfernt wurden.

3. Auswahl der richtigen Hilfsmittel sowie Tapete und des Kleisters:

Über den Geschmack lässt sich bekanntlich fast immer streiten, doch bei der Auswahl der Hilfsmittel sollten keine Kompromisse gemacht werden. Folgende Dinge werden benötigt:

Die Vorbereitung vom dem richtig tapezieren ist die halbe Miete. Tapeziertisch:

Diesen gibt es sowohl in einer Holzvariante oder auch in Metalloptik. Letztlich lässt sich die letztgenannte Möglichkeit besser pflegen und ist zudem länger nutzbar. Holz nutzt sich stets ab und kann als organischer Stoff nicht völlig gereinigt werden. Viele Ausführungen sind bereits mit einer Messskala ausgestattet, was sehr praktisch ist. Lieber ein paar Euros mehr für eine hochwertige Lösung ausgeben, statt einen Tapeziertisch zu erhalten, der nach dem Anpassen von drei Bahnen in sich zusammenbricht.

Kleister:

Jede Tapetenart bedarf eine besondere Behandlung. Schwere Tapeten sollten also auch mit Kleister befestigt werden, welcher auch dafür ausgelegt ist. So können Raufasertapeten andere Kleber benötigen, als Strukturtapeten oder Motivlösungen. In der Regel stehen auf Verpackungen von Tapetenkleistern die Arten der Tapeten drauf, welche man damit befestigen kann.

Bürsten und Abtrennmöglichkeiten:

Um Tapeten an anzubringen, sollte man auf eine entsprechende Bürste oder Auftrageroller setzen. Ein kleiner Pinsel dient dazu, an kleine Ecken nachjustieren zu können, wo eine große Bürste nicht herankommt. Ein Glätter kann dazu genutzt werden, um Luft unterhalb der zu befestigenden Tapete herauszuschieben. Zum Anzeichnen der Maße und Abtrennen von Bahnen braucht man zudem einen Bleistift und ein Cuttermesser. Sicher kann auch eine Schere oder High-End-Geräte zum Abtrennen genutzt werden. Doch eine teure Anschaffung lohnt sich hier nicht, wenn im Anschluss 20 Jahre kein Tapezieren mehr erfolgt.

Fazit: Richtig tapezieren ist kein Hexenwerk

Fakt ist, wer richtig tapezieren möchte, sollte nicht nur die vorangestellten Tipps beherzigen. Auch sollte so ein Vorhaben nach Möglichkeit nicht alleine realisiert werden. Gerade wenn es darum geht, eine sinnvolle Arbeitsteilung zu vollziehen oder Tapeten an Decken sowie Wände anzubringen, können zwei weitere helfende Hände dazu beitragen, unschöne Ergebnisse zu verhindern und Frust zu vermeiden. Es kann zudem sinnvoll sein, einen Augenschutz zu besitzen, um beim Auftragen von Ablösemitteln oder Grundierungen sich vor einem Eindringen in Gesichtsöffnungen dieser Art zu schützen.

Auch das Tragen eines Mundschutzes verhindert die Aufnahme von Produkten dieser Art. Beim Anrühren von Kleister kann die Verwendung eines Mundschutzes auch sinnvoll sein, da es beim Umrühren stieben kann. Handschuhe können beim Ablösen und späteren Grundieren ebenfalls eine Bereicherung darstellen. Beim Tapezieren selbst sind diese hinderlich, eine Nutzung ist da optional.

Thomas Wernicke

Ich bin Redakteur für Technik, PC & Internet, Events, Kultur und Zeitgeschehen und beobachte, wie digitale Entwicklungen unser Leben beeinflussen – oft leise, manchmal tiefgreifend. Technik fasziniert mich nicht nur als Werkzeug, sondern als Kraft, die unseren Alltag und unser Denken verändert. In meinen Artikeln verbinde ich technische Themen mit gesellschaftlichen Entwicklungen, die oft komplexer sind, als sie scheinen. Aufgewachsen in Berlin, schätze ich klare Worte, trockenen Humor und ehrliche Perspektiven. Nach meinem Studium des Journalismus in Leipzig habe ich in vielen Redaktionen gearbeitet, von der Tageszeitung bis zum digitalen Newsroom. Technik begleitet mich seit meiner Kindheit und bleibt bis heute ein Motor meiner Neugier. Bei Die Mark Online schreibe ich über das, was sich verändert, oft leise, aber mit Wirkung. Mein Ziel ist es, Entwicklungen verständlich zu erklären, ohne sie zu vereinfachen.

"Wat nützt der schönste Fortschritt, wenn keener mitkommt?" Thomas Wernicke

Thomas Wernicke