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Extreme Situationen: Unwetterhilfen in Deutschland

Der Klimawandel lässt sich immer deutlicher erkennen, wenn man den Blick auf das Wetter allgemein und im Speziellen auf einzelne Ereignisse wirft. Extreme Wettersituationen häufen sich in den letzten Jahren und stellen damit Menschen immer häufiger vor große Probleme. Heftige Stürme, Überschwemmungen, Starkregen oder auch extreme Hitze – diese Ereignisse gehen nicht spurlos an Menschen, Häusern und Grundstücken vorbei.

Extremes Wetter kann entsprechende Folgen haben. Schäden an Häusern, Autos und mehr sind oftmals die Folge, sodass die berechtigte Frage besteht, wie man sich dagegen schützen kann. Was tut der Staat, mit welchen Versicherungen kann man sich selbst absichern? Das Thema Unwetterhilfen wird in den nächsten Jahren noch an Relevanz dazugewinnen. Alle wichtigen Informationen dazu gibt es in diesem Artikel.

Extreme Wetterereignisse nehmen zu

Nicht nur der Deutsche Wetterdienst geht davon aus, dass es in Zukunft mehr extreme Wetterlagen geben könnte. Die exakten Zusammenhänge zwischen dem Klimawandel und diesen Ereignissen ist zwar schwer zu bestimmen, doch dass eine Häufung festzustellen ist, dürften die meisten Menschen erkennen. Grundsätzlich gehen Forscher davon aus, dass solche Extremwetter wahrscheinlicher werden, je mehr die Temperatur ansteigt.

Wissenschaftler kommen mit besseren Messungen und Statistiken den Zusammenhängen immer mehr auf die Schliche, doch fest steht, dass Extremwetter in Zukunft häufiger zu erwarten ist. Das wirkt sich natürlich auch auf den Menschen und die Natur aus. Wie kann man sich also schützen?

Welche Hilfe gibt es bei Unwetter?

Welche Hilfe gibt es bei Unwetter? Wenn extreme Wetterlagen wie Gewitter, orkanartige Windböen oder sogar Tornados, Überschwemmungen, Hitzewellen und Dürren auftreten, dann können dadurch schnell Schäden entstehen. Gleichzeitig können Menschen akut Hilfe benötigen, weil womöglich die lokale Infrastruktur zusammenbricht. Welche Unwetterhilfe kann man also in Deutschland erwarten, wenn solche Ereignisse auftreten? Unterm Strich kommt es natürlich ganz auf die Situationen an, was die Sache nicht einfacher macht. Wetterereignisse laufen nicht nach einem exakten Muster ab, sondern treten in unterschiedlicher Intensität an verschiedenen Orten auf. Unterscheiden muss man daher zwischen akuter Notlagen und mittel- bis langfristigen Aufbauhilfen.

Wenn der Schaden noch ganz frisch ist und die Lebensgrundlage gefährdet, dann braucht es unmittelbare und schnelle Hilfen, damit Menschen im wahrsten Sinne des Wortes nicht einfach auf dem Schaden sitzen bleiben. Der Staat ist hier die erste Anlaufstelle und kann neben Person und Hilfsgütern auch Soforthilfen zur Verfügung stellen, die dafür da sind, für eine direkte Linderung der Notlage zu sorgen. Darüber hinaus geht es aber um langfristige Aufbauhilfen, die ebenfalls vom Staat kommen, ansonsten aber durch Versicherungen gedeckt werden können. Wer sich auf solche Ereignisse vorbereitet, kann es im schlimmsten Fall etwas leichter haben.

Die Unwetterhilfen vom Staat

Die Unwetterhilfen vom Staat Abgesehen von den Rettungsdiensten, die großartige Arbeit leisten und oft bis ans Limit gehen, um Menschen zu helfen, kann der Staat in akuten Notsituationen mit Soforthilfen seinen Beitrag leisten. Diese gelten meist als Pauschalbeträge pro Haushalt und dienen zur Überbrückung. Wichtig ist dabei, dass die Gelder schnell und unbürokratisch ausgezahlt werden. Eine exakte Vorgabe gibt es dafür nicht, da solche finanziellen Soforthilfen häufig kurzfristig beschlossen werden. Diese Gelder können für Reparaturen genutzt werden, zum Kauf von Lebensmitteln oder für Unterbringungen.

Darüber hinaus kann der Staat auch mit Aufbauhilfen seinen Beitrag leisten. Der Staat hat daran genauso Interesse wie die Länder und Kommunen, da es in vielen Fällen auch um wertvolle Infrastruktur geht. So können Zuschüsse gewährleistet werden, um die Sanierung von Häusern voranzutreiben oder auch Reparaturen von Straßen und Brücken zu ermöglichen. Vor allem für Unternehmen und Landwirte kann das immens wichtig sein, da nur so ihre Existenz gesichert werden kann. Welche Nachweise dafür notwendig sind und welche Unwetterhilfen es genau gibt, wird von Fall zu Fall entschieden. Für die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 wurden beispielsweise Milliardenhilfen vereinbart.

Versicherungen: Der primäre Schutz

Versicherungen: Der primäre Schutz Bevor es überhaupt zu Schäden kommt, sollte man sich ein Bild davon machen, welche Versicherungen man einrichten kann, die in verschiedenen Fällen für individuelle Absicherungen gegen Unwetterschäden sorgen können. Klassisch ist dabei die Wohngebäudeversicherung, die man zusätzlich mit Schutz gegen Elementarschäden erweitern kann. Die normale Wohngebäudeversicherung deckt in der Regel Schäden durch Sturm und Hagel. Durch die Erweiterung können auch Schäden durch Überschwemmungen, Rückstau, Erdbeben, Erdsenkungen, Schneedruck und Lawinen mit aufgenommen werden. Inwiefern man das braucht, hängt auch von der individuellen Gefahrenlage ab und wie es im Wohngebiet um das Risiko für Überschwemmungen, Erdbeben oder auch Lawinen steht.

  • Wohngebäudeversicherung mit Elementarschaden-Erweiterung
  • Hausratversicherung mit Elementarschaden-Erweiterung
  • KFZ-Versicherung (Teil- oder Vollkasko)
  • Betriebsunterbrechungsversicherung

Während die Wohngebäudeversicherungen für Schäden am Gebäude zuständig ist, sorgt eine Hausratversicherung für die Abdeckung von Schäden an beweglichem Inventar im Haus wie beispielsweise Möbel, Elektronik und Kleidung. Wichtig jedoch: Auch hier braucht man eine Elementarschaden-Erweiterung, um sich effektiv vor Schäden durch Unwetter abzusichern. Darüber hinaus besteht die Frage, ob man noch eines oder mehrere Autos hat, wofür die KFZ-Versicherung mit Teil- oder Vollkasko einspringt. Wer ein Unternehmen hat, sollte über eine Betriebsunterbrechungsversicherung nachdenken. In den letzten Jahren wurde immer wieder darüber diskutiert, ob für Elementarschäden Pflichtversicherungen eingeführt werden sollen.

Private Hilfe und Spenden

Private Hilfe und Spenden Bei extremen Wetterereignissen, die zu großen Schäden bei vielen Menschen geführt haben, hat sich auch immer wieder gezeigt, dass eine Solidargemeinschaft bereit ist, um entsprechend schnell und unkompliziert zu helfen. Viele Menschen helfen freiwillig durch Arbeitskraft oder Sachspenden, um in betroffenen Gebieten beim Aufräumen oder Aufbauen zu unterstützen. Darüber hinaus kommen durch finanzielle Spenden auch hohe Summen zusammen, die in verschiedenen Formen helfen können. Gesammelt und eingesetzt werden die Spendengelder durch Organisationen wie das Deutsche Rote Kreuz, Caritas, Diakonie oder Aktion Deutschland Hilft. Wichtig ist, dass man im Falle einer Notsituation den Kontakt zu den Nachbarn sucht, um gemeinsam agieren zu können.

Langfristiger Schutz durch Prävention

Große Unwetter und entsprechende Schäden dürften sich in Zukunft noch häufen, sodass man vor allem auch über Prävention nachdenken sollte. Dafür muss viel Geld in die Hand genommen werden, sowohl privat als auch vom Staat. Es muss effektiver Hochwasserschutz betrieben werden, was konkret Deichbau, Retentionsflächen und angepasste Bebauungspläne umfasst. Selbst wer nicht unmittelbar neben einem Bach oder Fluss wohnt, kann Schäden durch Wasser erleiden, wenn über einen längeren Zeitraum starker Regen eintritt. Entsiegelung von Flächen, Gründächer und Regenrückhaltebecken in Städten können die Lösungen sein.

Generell müssen Bauvorschriften angepasst werden, um die Auflagen für Hochwasserschutz und Widerstandsfähigkeit gegen Stürme zu erhöhen. Jeder Hausbesitzer kann aber auch selbst eine Bestandsaufnahme machen, um sich auf die extremen Wettersituationen vorzubereiten und gegebenenfalls nachzubessern. Von Seiten des Staates muss es mehr Informationen geben, außerdem der Ausbau von Warnsystemen, mit denen die Bevölkerung rechtzeitig alarmiert werden kann. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass gute Warnsysteme viele Todesopfer hätten schützen können.

Vorbereitung auf den Ernstfall

Vorbereitung auf den Ernstfall Wer in einem gefährdeten Gebiet lebt, in dem die Gefahr für Hochwasser, Stürme oder andere Naturkatastrophen höher ist, der sollte auf den Ernstfall vorbereitet sein. Das umfasst verschiedene Maßnahmen. Dazu gehört ein grundlegender Vorrat an Lebensmitteln, der ungefähr für zehn Tage ausreichen sollte. Darin sollten sich Nahrungsmittel wie Konserven, Nudeln, Reis und Müsli befinden, die nicht leicht verderben. Außerdem sollte man über ausreichend Wasser verfügen. Ein Notfallgepäck kann ebenfalls hilfreich sein, wenn es schnell gehen und man das Haus verlassen muss. Darin enthalten sein sollten wichtige Dokumente, Bargeld, Medikamente, Erste-Hilfe-Ausrüstung, ein Radio, eine Taschenlampe und Powerbanks. Präventiv sollte bei einem Haus oder Grundstück auch immer auf den Brandschutz geachtet werden.

Häufig gestellte Fragen zu Unwetterhilfen

Häufig gestellte Fragen zu Unwetterhilfen Beim Schutz vor Unwetter und dessen Folgen sind Informationen enorm wichtig. Sowohl bezogen auf die entsprechenden Gefahrenlagen als auch auf die Möglichkeiten der Versicherungen und Unwetterhilfen. Folgend einige der wichtigsten Fragen zum Thema.

Wie kann man sich über Unwetter informieren?

Mittlerweile kann man sich sehr einfach über verschiedene Gefahrensituationen informieren. Klassischerweise über Radio und Fernsehen, aber auch auf entsprechenden Hochwassergefahren- und Risikokarten. Selbst bei Google Maps werden Unwetterwarnungen gezeigt.

Wie kann ich mich vor Hochwasserschäden am Haus schützen?

Die entsprechende Vorsorge ist wichtig. Eine Gebäudeversicherung ist die beste Absicherung, allerdings sollte man die Elementarschaden-Erweiterung in Betracht ziehen, wenn man in einem Risikogebiet lebt. Um bewegliches Inventar zu schützen, sollte man eine Hausratversicherung abschließen.

Wie erhalte ich Hilfsgelder?

Bei Umweltkatastrophen gibt es oft finanzielle Hilfe vom Staat oder Bundesland. Um Unwetterhilfen, Soforthilfe oder Wiederaufbauhilfe zu erhalten, muss man einen Antrag bei der zuständigen Behörde stellen. Konkrete Schritte werden in der Regel mitgeteilt.

Wie bereitet man sich auf extreme Wetterereignisse vor?

Wichtig ist, dass man sich ausreichend informiert und auch seinen Versicherungsschutz überprüft. Darüber hinaus sollte man neben Nahrungs- und Wasservorräten und einem Notfallgepäck entsprechende Hilfsmittel vorbereiten. Dazu können Sandsäcke und wasserfeste Sperrholzplatten gehören.

Welche Rolle spielt der Klimawandel bei Unwetter?

Der Klimawandel begünstigt die Wahrscheinlichkeit für extreme Wettersituationen. Die erhöhten Temperaturen führen unter anderem zu einer höheren Verdunstung, was häufigeren und intensiveren Niederschlag nach sich ziehen kann.

Fazit zu den deutschen Unwetterhilfen

Fazit zu den deutschen Unwetterhilfen Das Thema der Unwetterhilfen wird in Zukunft immer wichtiger werden, da der Klimawandel einfach seine Auswirkungen hat, die nicht zu leugnen sind. Eine Mischung aus individueller Vorsorge und ein System aus Unwetterhilfen können auf die entsprechenden Ernstfälle vorbereiten. Die Politik ist an dieser Stelle gefragt, um entsprechende Gesetze auf den Weg zu bringen. Individuell muss man sich aber ebenso absichern. Zum einen mit den entsprechenden Versicherungen, zum anderen mit einer guten Prävention. Dazu gehören Vorräte, Wissen, das regelmäßige Überprüfen des Hauses auf etwaige Schwachstellen und auch ein Netzwerk von Nachbarn, sodass man sich im Notfall gegenseitig helfen kann.

Karl-Heinz Merten

Ich bin Kolumnist und Autor für Finanzen, Wirtschaft, Wissen und schreibe mit Haltung, aber ohne Scheuklappen. Kolumnen sind für mich kein Ort für Parolen, sondern für Perspektiven mit Tiefe. Geschichte verstehe ich nicht als staubige Erinnerung, sondern als lebendigen Rahmen unserer Gegenwart. Politik interessiert mich dort, wo sie den Alltag der Menschen berührt. Mein journalistischer Weg begann in einer kleinen Lokalredaktion und führte mich über Stationen in Bonn und Hamburg schließlich nach Berlin. Nach dem Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Köln sowie einer Ausbildung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk habe ich mich kontinuierlich weitergebildet, unter anderem in politischer Kommunikation, Medienethik und wirtschaftlichem Fachjournalismus. Besonders faszinieren mich die Schnittstellen von Politik, Wirtschaft und gesellschaftlicher Entwicklung. Ich schreibe nicht, um zu gefallen, sondern um Orientierung zu geben, gedruckt und digital. Bei Die Mark Online greife ich regelmäßig aktuelle Themen auf, die nach Einordnung verlangen.

"Journalismus heißt für mich: zuhören, verstehen, einordnen – nicht nachplappern." Karl-Heinz Merten

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