Bundestagswahl 2025: Der schwierige Weg zu einer stabilen Regierung
Es liegt in der Natur der Sache, dass kurz vor einer Bundestagswahl der Eindruck entsteht, dass es wirklich eine richtungsweisende Wahl ist, die von noch höherer Bedeutung als die vorherigen ist. Zumindest kann man der Bundestagswahl 2025 eindeutig zusprechen, dass sie unter besonderen Umständen zustande kommt und alles andere als einfach zu analysieren ist.
Derzeit sieht es ganz danach aus, als wenn sieben Parteien potenziell in den Bundestag einziehen könnten, obwohl es bei der FDP, den Linken und dem BSW sehr eng werden könnte. Ganz vorne rangiert die CDU in Umfragen, dahinter kommt die AfD, erst dann folgen mit einigem Abstand SPD und die Grünen. Die Wahl wird spannend, die Koalitionsverhandlungen im Anschluss umso mehr. Eine Momentaufnahme drei Wochen vor der Wahl gibt es in diesem Artikel.
CDU in Umfragen vorne, Ampel liegt weit zurück
Eine regierungsfähige Mehrheit braucht mindestens 50 Prozent der Stimmen. Das wird keine Partei alleine schaffen, also braucht es Koalitionen. Die letzte Koalition war die Ampel bestehend aus SPD, Grünen und FDP, die allerdings Anfang November aufgelöst wurde. Die Zufriedenheit mit der Ampel sank in den Keller, am 23. Februar 2025 wird neu gewählt und nach einer neuen Regierung gesucht. Das Interesse an der Wahl ist groß, leider auch wieder das Potenzial der Nichtwähler. Anfang Februar lässt sich sagen, dass man schwierige Koalitionsverhandlungen erwarten kann, denn die aktuellen Umfragen deuten nicht auf klare Mehrheiten hin.
Die CDU bewegt sich im Rahmen von 30 Prozent und wird aller Wahrscheinlichkeit nach die stärkste Partei. Mit rund 10 Prozent Abstand folgt die AfD, die gute Chancen hat, die zweitstärkste Kraft zu werden. Erst danach folgen SPD und Grüne, die bei rund 16 Prozent und 14 Prozent zu finden sind. Auch wenn Umfragen keine Wahlen sind, so kann man sich derzeit nur schwer vorstellen, dass es in drei Wochen die Möglichkeiten für einen roten oder grünen Kanzler gibt. Damit würde Olaf Scholz seine Kanzlerschaft nicht fortführen können. Und dann gibt es noch die drei Parteien, die aktuell noch unter 5 Prozent rangieren. Das sind BSW, Linke und FDP.
Bundestagswahl: Wer mit wem?
Es gibt einige Schlüsselfragen zu dieser Wahl. Eine davon betrifft die drei Parteien BSW, Linke und FDP und die Frage, ob sie es überhaupt in den Bundestag schaffen. Wenn das der Fall sein sollte, dann wäre es wohl nur die FDP, die für eine Regierungsbeteiligung mit CDU/CSU in Frage käme. Doch auch zusammen käme man aktuell kaum auf 50 Prozent. Die grundsätzliche Frage lautet daher, welche Parteien überhaupt miteinander koalieren können. Die Ampel hat gezeigt, wie schwierig es mit drei Parteien werden kann. Diese Konstellation kommt nicht noch einmal in Frage, zumal SPD und Grüne kaum an der CDU vorbeiziehen können. Eine rot-grüne Regierung ist rechnerisch kaum möglich.
Es gibt nur wenige Konstellationen, die überhaupt möglich sein könnten. Das wäre einmal die Große Koalition aus Union und SPD und außerdem Union mit den Grünen. Beide Optionen hätten derzeit nicht die erforderlichen 50 Prozent, zudem hat Markus Söder bereits ausgeschlossen, mit den Grünen koalieren zu wollen. Dabei wäre die Konstellation Union, SPD und Grüne aktuell eine Möglichkeit, um überhaupt über 50 Prozent zu kommen und zumindest vorerst eine stabile Regierung zu bilden. Andere Rechenspiele mit dem BSW oder der FDP sind derzeit auch müßig, da diese beiden Parteien kaum Prozente einbringen können.
Die AfD in die Regierung?
Wie stehen die Chancen dafür, dass die AfD an der Regierung beteiligt sein wird? Grundsätzlich kann man diese Möglichkeit ausschließen, da alle anderen Parteien eine Zusammenarbeit mit der AfD kategorisch ausgeschlossen haben. Allerdings haben sich Ende Januar Dinge ereignet, die ein neues Licht auf die Situation werfen. Es kam zu einer Abstimmung im Bundestag zu einem Antrag der CDU zur Migrationspolitik. Dieser sieht eine Verschärfung der Migration vor und wurde angenommen. Brisant daran ist, dass das Votum durch Stimmen der CDU/CSU, FDP und AfD zustande gekommen war. Dieses gemeinsame Abstimmen mit der AfD stellt eine Zäsur dar.
Das gemeinsame Abstimmen mit der Alternative für Deutschland wurde eigentlich seit langer Zeit von den anderen Parteien abgelehnt, nun hat sich Friedrich Merz aber dazu entschlossen, diesen Weg zu gehen. Das kann als unmittelbare Folge der jüngsten Angriffe gewertet werden. Im Dezember gab es einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg, im Januar folgte ein Messerangriff in Aschaffenburg. Kritiker sehen eine Grenze überschritten, auch wenn Merz derzeit ausschließt, dass es auch nach der Bundestagswahl zu einer Zusammenarbeit mit der AfD kommen werde. Eine schwarz-blaue Koalition könnte die benötigten 50 Prozent der Stimmen erreichen.
Bundestagswahl 2025 – Eine Wahlentscheidung treffen
Es ist wichtig, sich im Vorfeld gut zu informieren, um eine fundierte Wahlentscheidung treffen zu können. Das kann man über verschiedene Seiten machen. Natürlich bieten die Parteien selbst ihre Wahlprogramme an, allerdings sollte man auch immer schauen, dass man sich auf neutralem Grund zusätzliche Informationen einholt. Das kann über verschiedene Seiten gehen, die teilweise auf die eigenen Antworten der Parteien zurückgreifen oder auch auf vergangene Wahlentscheidungen. Dazu gehört der Wahl-o-Mat, der es auf einfache Weise erlaubt, eigene Entscheidungen mit denen der Parteien zu vergleichen und so zu schauen, mit welchen Parteien man die meisten Übereinstimmungen hat.
Andere Wahlwerkzeuge dieser Art sind der
Aktuelle Umfrageergebnisse kann man unter anderem unter dawum.de und wahlrecht.de einsehen. Viele Tageszeitungen wie zeit.de und faz.net informieren über die Umfrageergebnisse und politischen Ereignisse. Auch unter tagesschau.de lassen sich viele Informationen dazu finden. Um grundsätzliche Informationen zur Wahl zu erhalten, kann man die Seite bundestag.de nutzen. In jedem Fall ist es wichtig, dass man sich ausreichend informiert und entsprechend mehr als nur nach seinem eigenen Bauchgefühl abstimmt. Wie es so schön heißt: Demokratie ist kein Zuschauersport.
So wird gewählt
Wichtig ist zudem, dass man genau weiß, wie gewählt wird. 41 Parteien könnten bei dieser Bundestagswahl 2025 antreten. Das sind zwölf Parteien weniger als noch 2021. Schon einige Wochen vor der Wahl haben alle Wahlberechtigten eine Wahlbenachrichtigung erhalten. Darin kann man sehen, in welches zuständige Wahllokal man am 23. Februar 2025 gehen muss. Es steht aber auch die Alternative zur Verfügung, im Vorfeld per Briefwahl abzustimmen.
Die eigentliche Wahl funktioniert über zwei Stimmen. Die Erststimme ist die Stimme für eine Person, die im Wahlkreis antritt, in dem man selbst lebt. Mit der Zweitstimme wird dagegen eine Partei gewählt, die ihrerseits im Vorfeld bekannt gibt, welche Politiker im Falle der Wahl in den Bundestag geschickt werden. Wie viele Sitze eine Partei erhält, hängt vom Anteil der Zweitstimmen ab, sofern mindestens 5 Prozent der Stimmen erreicht werden. Sollte eine Partei aber drei Direktmandate gewinnen (über die Erststimme), werden die Zweitstimmen doch für den Bundestag berücksichtigt.
Fazit zur Bundestagswahl 2025
Denn in der Politik ist es wie bei allen anderen Themen: Je informierter man an die Sache rangeht, desto fundierter kann eine Entscheidung ausfallen. Dabei auch andere Meinungen auszuhalten, sorgt dafür, dass man auch selbst eine eigene Meinung haben und vertreten kann.
Am 23. Februar 2025 findet die nächste Bundestagswahl statt. Im Vorfeld gibt es zwar Umfragen, aber längst keine Klarheit darüber, welches Ergebnis und welche Koalition zustandekommen wird. Jede Stimme zählt.