West Is West
„West Is West“ setzt die Geschichte der Khan-Familie fort und stellt neue Herausforderungen in den Mittelpunkt. Sajid, der jüngste Sohn, kämpft in England mit seiner Identität und gerät immer wieder in Schwierigkeiten. Sein Vater George entscheidet, ihn nach Pakistan zu schicken, um ihn mit seinen Wurzeln zu konfrontieren. Dort trifft Sajid auf Verwandte, die er nie kennengelernt hat, und eine Umgebung, die ihm fremd erscheint. Während er versucht, sich anzupassen, steht auch George vor einer unerwarteten Auseinandersetzung mit seiner eigenen Vergangenheit.
Neue Begegnungen und alte Konflikte prägen den Aufenthalt in Pakistan. Sajid muss lernen, sich zwischen den Erwartungen seines Vaters und seinem eigenen Weg zurechtzufinden. George hingegen wird mit Entscheidungen konfrontiert, die seine Familie und sein eigenes Selbstverständnis betreffen. Zwischen humorvollen Momenten und ernsten Gesprächen wächst die Erkenntnis, dass Herkunft nicht nur eine Frage des Ortes ist. Doch kann eine Familie, die zwischen zwei Kulturen steht, wirklich zusammenfinden?
Handlung von „West Is West“
Sajid lebt 1976 mit seiner Familie in England, fühlt sich aber als Außenseiter. In der Schule wird er wegen seiner pakistanischen Herkunft gemobbt, was zu Konflikten mit seinem autoritären Vater George führt. Als Sajid nach einem Diebstahl auffällig wird, beschließt George, ihn nach Pakistan zu bringen. Dort soll er seine Wurzeln kennenlernen und sich besser in die Kultur einfügen. Ella, seine Mutter, widerspricht dieser Entscheidung, doch George bleibt hart. In Pakistan treffen sie auf Georges erste Frau Basheera und ihre Töchter, die er vor Jahren verlassen hat. Während Sajid anfangs ablehnend ist, lernt er nach und nach Land und Leute kennen.
Auf dem Familienhof begegnet Sajid dem gewitzten Zaid, der ihm das Leben in Pakistan näherbringt. Mit der Hilfe von Pir Naseem, einem spirituellen Lehrer, beginnt Sajid, seine Herkunft zu akzeptieren. Währenddessen kämpft Maneer, Georges Sohn aus der zweiten Ehe, mit der Suche nach einer passenden Frau. Viele Familien lehnen eine Verbindung ab, da sie Georges Verhalten misstrauen. Sajid entdeckt schließlich Neelam, eine junge Frau aus Rochdale, die Maneers Interessen teilt. Er arrangiert ein Treffen zwischen den beiden, und es entwickelt sich eine Verbindung. George erkennt, dass sein Einfluss begrenzt ist, und beginnt, seine Haltung zu hinterfragen.
Ella reist schließlich nach Pakistan, als sie erfährt, dass George Geld für ein Haus dort ausgegeben hat. Sie gerät in Konflikt mit Basheera, doch beide erkennen ihre Gemeinsamkeiten und versöhnen sich. Maneer und Neelam heiraten, während Sajid endlich stolz auf seine pakistanische Identität ist. George lernt, Ella mehr wertzuschätzen, und akzeptiert, dass sich seine Familie verändert hat. Zurück in England führt Sajid seine neuen Erkenntnisse in den Alltag ein. Georges Imbiss erweitert sein Angebot und symbolisiert die Verbindung beider Kulturen.
Besetzung, Regie, Drehbuch und Technische Aspekte
Der Film „West Is West“ erschien 2010 als britische Komödie mit dramatischen Elementen und setzt die Geschichte des Vorgängers „East Is East“ fort. Andy DeEmmony führte Regie, während Ayub Khan-Din das Drehbuch schrieb. Die Produktion übernahmen Leslee Udwin, BBC Films und Assassin Films. Om Puri verkörperte George, Linda Bassett spielte Ella, Aqib Khan übernahm die Rolle des Sajid, während Jimi Mistry als Tariq zu sehen war. Ila Arun trat als Basheera auf, Sheeba Chaddha spielte Rehana, Emil Marwa verkörperte Maneer und Vijay Raaz stellte Tanvir dar. Rob Lane und Shankar–Ehsaan–Loy komponierten die Musik, Peter Robertson übernahm die Kamera, während Jon Gregory und Stephen O’Connell für den Schnitt verantwortlich waren. Die Weltpremiere fand am 12. September 2010 beim Toronto International Film Festival statt. Der Kinostart im Vereinigten Königreich folgte am 25. Februar 2011. Mit einem Budget von 2,5 Millionen Pfund erzielte der Film rund 4,9 Millionen Pfund an den Kinokassen.
Filmkritik von „West Is West“
„West Is West“ setzt die Geschichte der Khan-Familie mit einem neuen Schwerpunkt fort. Die Handlung beginnt in Salford, England, und führt nach Pakistan, wo kulturelle Unterschiede innerhalb der Familie aufeinandertreffen. Om Puri überzeugt als George, dessen innere Zerrissenheit spürbar wird. Linda Bassett bringt als Ella emotionale Tiefe in die Geschichte. Aqib Khan als Sajid verkörpert eindrucksvoll den inneren Konflikt eines jungen Mannes zwischen zwei Welten. Andy DeEmmonys Regie setzt sowohl humorvolle als auch ernste Momente gekonnt in Szene. Die Filmmusik von Shankar–Ehsaan–Loy verstärkt die emotionale Wirkung und schafft eine passende Atmosphäre.
Die Handlung verläuft in bekannten Bahnen, bietet aber einige gelungene Wendungen. Humor und Drama wechseln sich ab, wobei einige Szenen mehr Tiefe hätten vertragen können. Trotz vorhersehbarer Elemente gelingt es dem Film, Fragen zu Identität und Familie auf ansprechende Weise zu thematisieren. Die Besetzung trägt maßgeblich dazu bei, dass die Geschichte glaubwürdig bleibt. Fans des Vorgängers finden bekannte Motive wieder, während neue Zuschauer die universellen Themen nachvollziehen können. Die Balance zwischen ernsten Momenten und leichten Szenen macht die Fortsetzung zu einem unterhaltsamen Drama mit authentischen Einblicken in familiäre und kulturelle Herausforderungen.